SIHI ersetzt Großrechner durch modernste Client/Server-Architektur

22.01.2001

Die deutsche Industrie steht vor großen Herausforderungen: Die Globalisierung des Wettbewerbs wirkt sich gravierend auf die Marktposition vieler mittelständischer Unternehmen und Konzerne aus. Preisvorteile durch modernere Fertigungsanlagen und -methoden, Produktion in Billiglohnländern, aggressive Markteinführungen internationaler Hersteller und schnellere Innovationszyklen führen zu einem immer härteren Konkurrenzkampf. Die Verwendung modernster Technologien und der Einsatz computergesteuerter Systeme ist mitentscheidend für die Zukunft der Unternehmen und deren Bestehen.

Dieses Ziel ist nur dann erreichbar, wenn als grundlegende Voraussetzung klare Datenstrukturen, vollständige Transparenz innerhalb des gesamten Unternehmens, schnelle Reaktionszeiten und hohe Verfügbarkeit garantiert werden können. Auch die SIHI GmbH & Co. KG in Itzehoe entschied sich zur Straffung aller Geschäftsprozesse und Abläufe für eine leistungsfähige informationstechnische Lösung, um für die Zukunft optimal gerüstet zu sein.

Ziel: Senkung der IT-Kosten

Die Ursprünge der SIHI GmbH & Co. KG reichen zurück bis in das Jahr 1920, in dem die Gründung unter dem Namen Siemen & Hinsch mbH erfolgte. Seitdem gilt das Unternehmen als Spezialist auf dem Gebiet selbstansaugender Flüssigkeitspumpen und flüssigkeitsmitfördernder Vakuumpumpen. Mit der Übernahme der SIHI-Gruppe durch die Sterling Fluid Systems Group mit Sitz in den Niederlanden und der damit verbundenen Ausweitung des Produktangebotes verstärkte SIHI seine Marktpräsenz. Unabhängig davon beschloß die SIHI-Gruppe in Deutschland bereits vor der Übernahme eine Neustrukturierung der vorhandenen eigenen Rechnersysteme und Anwendungen. Ziel war eine drastische Senkung der IT-Kosten durch den Einsatz modernster und kostengünstigster Hardware und den Umstieg auf flexibel einsetzbare Standard-Software. Im Rahmen dieses Projektes war auch die Anbindung der 15 Niederlassungen in Deutschland über ein modernes Netzwerk mit Client/Server-Architektur an das Stammhaus in Itzehoe geplant. Zusätzlich sollten die zur SIHI-Gruppe gehörenden Unternehmen Berkefeld-Filter, Halberg Maschinenbau und SIHI-Halberg-Vertriebsgeselschaft bei dieser Umstellung berücksichtigt und integriert werden.

Höhere Anforderungen bedingen neue Informationstechnologie

Bis dato waren bei der SIHI-Zentrale in Itzehoe verschiedene Computersysteme im Einsatz: Im Bereich CAD und Arbeitsplanung Unix-Rechner von HP, während Produktplanung und -steuerung, Finanzbuchhaltung, Kostenrechnung, Personal, Lohn, Gehalt und Zeiterfassung von einem Siemens BS2000 Hostrechner abgedeckt wurden. Andere PCs dienten zur belastungsorientierten Fertigungssteuerung. Die Abwicklung aller geschäftlichen Transaktionen zwischen den verschiedenen deutschen Niederlassungen und dem Stammhaus erfolgte über Terminals und einen IBM/36 Computer. Durch die ständig wachsenden Anforderungen und die immens steigende Datenflut war die vorhandene, teilweise schon recht betagte Hardware reif für die Ablösung. Große Nachteile lagen auch im hohen Pflegeaufwand für die Eigenentwicklungen der Software-Lösungen sowie die vielen uneinheitlichen Schnittstellen, die den Datenaustausch zwischen den einzelnen Systemen unnötig erschwerten. In Summe führten diese Faktoren zur Neustrukturierung der IT-Landschaft. Die Vorteile einer neuen IT-Struktur liegen sicherlich auch in den deutlich niedrigeren Betriebskosten, den Total Cost of Ownership.

Betriebswirtschaftliche Gesamtlösung erhöht die Wettbewerbsfähigkeit

Nach intensiven Untersuchungen der in Frage kommenden Software-Lösungen wählte SIHI eine betriebswirtschaftliche Gesamtlösung auf Basis des SAP-Systems R/3. Da Compaq, Microsoft und SAP gemeinsam eine Komplett-lösung aus Software, Hardware und Betriebssystem mit hervorragend aufeinander abgestimmten Komponenten anbieten, entschloß sich SIHI für SAP R/3 auf Basis von Compaq ProLiant Servern mit Microsoft Windows NT Server 3.51 als Betriebssystem. "Wir haben uns für SAP entschieden, weil das R/3-System für unsere Anforderungen das umfangreichste Entwicklungspotential aller von uns untersuchten Programme bietet. Schließlich muß das eingesetzte System optimal an unsere variantenreiche Produktpalette angepaßt werden und alle internen Geschäftsprozesse unterstützen bzw. verbessern", erläutert Stephan Rückert, Leiter zentrale Datenverarbeitung bei SIHI. Die Entscheidung für Compaq Server und Microsoft Betriebssystem war danach "eigentlich nur noch eine Formsache": Compaq konnte als damals einziger Hersteller Produkte anbieten, die gleichzeitig ein Zertifikat sowohl für den Einsatz mit SAP-Software wie auch als Plattform für Microsoft Windows NT aufweisen. Damit waren die Voraussetzungen gegeben, mit denen SIHI einerseits ein modernes Netzwerk auf Client/Server-Architektur als Ersatz für die bisher genutzten Großrechner aufbauen und andererseits eine Standard-Software als betriebswirtschaftliche Gesamtlösung unter Einbeziehung aller Niederlassungen einsetzen konnte.

Dem physikalisch neu aufgebauten Netzwerk.....

Allerdings mußten zuerst die physikalischen Voraussetzungen für das PC-Netzwerk und die angestrebte WAN-Verbindung geschaffen werden. Gemeinsam mit der STS Spectrum Text- und Datensysteme GmbH aus Kiel wurde hierfür ein Konzept erstellt und nach der Installation aller Komponenten das eigentliche Netzwerk in Betrieb genommen.

Heute verfügt SIHI über ein Netz mit strukturierter Verkabelung nach Kategorie Fünf (SF UTP), ausgelegt als 100 Mbit Ethernet (Twisted Pair), und mit einem FDDI-Backbone für das SAP R/3-System in der Zentrale. Die Anbindung der Niederlassungen erfolgt über eine WAN-Verbindung per Frame Relay, X25 und Euro-ISDN. Die Netzwerkbetreuung in der Zentrale hat die DV-Abteilung der SIHI selbst übernommen, während die WAN-Verbindung von der Telekom im Rahmen eines eigens hierfür abgeschlossenen TDN (Telekom Designed Network) Vertrages gewährleistet wird.

.....folgt das Pilotprojekt

Erst nach der erfolgreichen Inbetriebnahme des physikalischen Netzwerkes begann ein Pilotprojekt, mit dem erste Massendatentests in der geplanten Konfiguration vorgenommen wurden. Während dieser Testphase konnten umfangreiche Erkenntnisse auch über das Zusammenspiel von Betriebssystem und Hardware gewonnen werden. Damit waren bereits frühzeitig wichtige Entscheidungen bezüglich der späteren Installation des Gesamtsystems möglich. Außer diesem Pilotprojekt gab es keine weiteren Tests. "Wir konnten über fast neun Monate das Zusammenspiel von Compaq Servern, Microsoft Windows NT 3.51 und SAP R/3 unter Anwenderlast testen. Da in dieser Zeit das System kein einziges Mal ausfiel, waren wir sehr zuversichtlich, daß auch bei der weiteren Realisierung des Projektes keine Probleme auftreten würden", erinnert sich Rückert.

Komplette Umstellung per Knopfdruck

In einem dreistufigen Prozeß wurde die endgültige Hardware-Konfiguration implementiert. Der Produktivitätsstart aller Komponenten erfolgte gleichzeitig und ohne Probleme. Während der Einführungsphase wurden die Anwender in einem sukzessiven Prozeß mit zwei- bis dreiwöchigen Trainings pro eingesetztem SAP-Modul auf die neue Arbeitsweise vorbereitet. Mit zeitweise acht externen Beratern der SAPAG, 30 temporären Mitarbeitern der verschiedenen Fachabteilungen und zehn ständig mit dem Projekt befaßten DV-Mitarbeitern der SIHI wurde innerhalb kürzester Zeit ein modernes Netzwerk aufgebaut, das zur Zeit 470 SIHI-Mitarbeiter an mehr als 15 Standorten mit insgesamt 24 Compaq Servern miteinander verbindet.

SIHI setzt auch weiterhin auf Compaq Hardware

Der letzte Schritt bei der Ablösung der Großrechner wird mit der Umstellung der kompletten Lohn- und Gehaltsabrechnung auf eine Oracle-Datenbank erfolgen. Dabei ist der Einsatz eines Compaq ProLiant 5000 ebenso bereits beschlossene Sache wie auch bei einem weiteren Projekt: Die Anbindung der SIHI an die weltweit operierende Sterling-Gruppe soll mit einem Compaq ProLiant 19"-Racksystem als Lotus Notes Server erfolgen. Auch die Einbindung der eigenen Lieferanten über die standardmäßig von SAP R/3 bereitgestellte EDI (Electronic Data Interchange) -Schnittstelle ist eines der erklärten Ziele von SIHI. "Durch die ausgezeichneten Erfahrungen mit der Hardware werden wir auch in Zukunft auf Compaq Produkte setzen. Damit erhalten wir die maximale Zuverlässigkeit und Betriebssicherheit und können uns auf die eigentlichen Ziele konzentrieren", zieht Rückert das Fazit aus dem IT-Projekt.

SIHI GmbH & Co. KG

Die SIHI GmbH & Co. KG konzentriert sich seit ihrer Gründung im Jahre 1920 auf die Entwicklung und Produktion von selbstansaugenden Flüssigkeitspumpen und flüssigkeitsmitfördernden Vakuumpumpen. Durch die Übernahme verschiedener Unternehmen aus den Bereichen Pumpentechnik, Filter-Anlagenbau und Abwassertechnik vollzog sich seit Ende der 60er Jahre der Schritt zum Systemlieferanten und zu einem der Weltmarktführer auf dem Gebiet der Prozeßpumpentechnik. Im Juni 1996 übernahm die Sterling Fluid Systems alle Anteile der SIHI GmbH & Co. KG.

Das Unternehmen mit Sitz in Itzehoe beschäftigt 850 Mitarbeiter in 15 nationalen Niederlassungen und ist über die Sterling Gruppe weltweit vertreten. SIHI erwirtschaftete im Geschäftsjahr í96 einen Umsatz in Höhe von 165 Millionen DM.

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