Siemens vereinfacht Nutzung von Künstlicher Intelligenz für Wasserversorger

17.05.2024
Das Technologieunternehmen Siemens hat sein Software-Portfolio für die Wasserindustrie erweitert und ermöglicht seinen Kunden damit, ihren Anlagenbetrieb per Künstlicher Intelligenz zu optimieren – ohne dafür technische Fachkenntnisse zu benötigen.
Siemens vereinfacht Nutzung von Künstlicher Intelligenz für Wasserversorger

Mit den speziell für die Wasser- und Abwasserbranche entwickelten Siemens Water (SIWA) Applikationen optimieren Betreiber unter anderem die Energieeffizienz, vermeiden Wasserverluste, reduzieren Gewässerbelastungen und verbessern vorausschauende Wartungsmaßnahmen. (Bildquelle: Siemens Aktiengesellschaft)

Mit diesen sogenannten Self-Service-Lösungen können Anwender die drängendsten Themen für Wasser und Abwasserbetriebe managen: Wasserverluste verringern, Verschmutzungen durch Abwasserkanäle vermeiden und die Zuverlässigkeit von Aufbereitungsanlagen gewährleisten. Der Effekt dieser Anwendungen ist auch ein Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit insgesamt, da weltweite Wasserressourcen besser geschützt werden können.

„Digitale Technologien haben sich im Wassersektor bislang kaum durchgesetzt“, sagt Anja Eimer, General Manager Global Water Business bei Siemens. „Die bestehende Gerätelandschaft aus OT und IT ist komplex, Fachkräfte sind Mangelware und der Geschäftsnutzen vieler digitaler Anwendungen war häufig nicht eindeutig. Mit unserem neuen Software-Angebot tragen wir diesen Rahmenbedingungen Rechnung und befähigen Wasserunternehmen zu KI-basierten Betriebsanalysen.“

Das neue Angebot umfasst Digitalisierungslösungen mit vorintegrierter Hard- und Software. Konkret wurden KI-basierte Analyse-Apps mit entsprechenden Sensoren von Siemens kombiniert, um Installationsprozesse so einfach wie möglich zu gestalten und schnellere Analyseergebnisse zu erzielen. Zu diesem Zweck hat Siemens die neuen Apps SIWA Leak Finder und SIWA Blockage Predictor auf den Markt gebracht – erhältlich auf dem Siemens Xcelerator Marketplace.

KI gegen Leckagen und Rohrverstopfungen
Um Wasserverluste aus Rohrleckagen um bis zu 50 Prozent zu reduzieren, nutzt die App SIWA Leak Finder Daten von intelligenten Durchflussmessern. Die KI der App analysiert die Durchflussdaten und identifiziert Lecks bis zu einer Größe von 0,2 Liter pro Sekunde. Während Daten von beliebigen Durchflussmessern in die KI integriert werden können, sind durch die Integration des Siemens-Sensors Sitrans FM Mag8000 keine speziellen Kenntnisse oder Siemens-Dienstleistungen für die Installation erforderlich.

Verstopfte Rohre in Abwassersystemen können zu Verschmutzungen führen, die auch Haushalte und die Umwelt beinträchtigen. Zufluss und Versickerung (Inflow & Infiltration, I&I) verringern die Effektivität des Abwassernetzes und können zu teuren Investitionen führen. Die Siemens-Anwendung SIWA Blockage Predictor wendet KI auf Wasserstandsdaten aus Abwasserkanälen an, die von Sensoren wie dem Radar-Füllstandmessgerät Sitrans LR110 erfasst werden, um Verstopfungen, Zufluss und Infiltration zu erkennen. Auf Basis einer einzelnen Sensor-Installation kann die App bei Netzüberläufen oder in Kanalschächten eingesetzt werden. Die Anwendung findet neun von zehn Verstopfungen und spart Anwendern Zeit, indem sie automatisch Leistungsberichte für die Regulierungsbehörden erstellt.

Sowohl SIWA Leak Finder als auch SIWA Blockage Predictor haben gemeinsam, dass sie Betriebsdaten von smarten Sensoren über eine Anbindung an die Cloud einfach verarbeiten und auswerten können – ohne dass Anwender zusätzliches IT-Know-how benötigen. Auf diese Weise sollen die Sensordaten spätestens nach zwei Stunden in der jeweiligen Anwendung zur Verfügung stehen. Die KI der Apps wird automatisch ab dem Tag der Installation mit den Sensordaten trainiert und implementiert. Darüber hinaus wird die Cybersecurity bereits im jeweiligen App-Design berücksichtigt. Mit der Low-Code-Plattform Mendix von Siemens lassen sich zudem Schnittstellen zur jeweiligen Unternehmens-IT schaffen, so dass die Daten aus den SIWA-Apps auch an ERP-Systeme angebunden werden können. Siemens‘ Absicht ist es, dass sich diese Anwendungen typischerweise in weniger als 36 Monaten amortisieren.

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