Neues Trainingsangebot: Umstellung von Kälteanlagen mit R404A und R507A auf Kältemittel mit niedrigem GWP

15.12.2017

Seit Jahrzehnten treibt Bitzer die Entwicklung von Verdichtern für Kältemittel mit niedrigem Treibhauspotenzial (GWP) voran. Nun hat der Spezialist für Kältemittelverdichter ein neues Training entwickelt: Am 28. November erklärten Experten des Unternehmens im Schulungszentrum in Rottenburg erstmals, wie sich Anlagen zielgerichtet auf Kältemittel mit niedrigerem GWP (zum Beispiel R448A und R449A) umstellen lassen.

Neues Trainingsangebot: Umstellung von Kälteanlagen mit R404A und R507A auf Kältemittel mit niedrigem GWP

Nach dem Theorieteil lernen die Teilnehmer in Kleingruppen an bestehenden Anlagen, wie sich Hubkolben- und Schraubenverdichter auf umweltschonende Kältemittel umstellen lassen (Foto: Bitzer)

Bei der eintägigen Schulung erläuterten Experten von Bitzer die entscheidenden Details der F-Gase-Verordnung, verglichen Kältemittel nach ihren spezifischen Eigenschaften und zeigten, wie Planer und Monteure diese zukunftssicher auswählen können. Nach dem Theorieteil lernten die Teilnehmer in Kleingruppen an bestehenden Anlagen, wie sich Hubkolben- und Schraubenverdichter auf umweltschonende Kältemittel umstellen lassen.

„Heute geplante Anlagen müssen auch den strengen Vorschriften von morgen gerecht werden. Darüber hinaus sind ebenso Betrieb und Service bestehender Systeme zu gewährleisten. Der aufgrund der Quotenregelung rasante Preisanstieg bei Kältemitteln mit hohem GWP zeigt, wie akut bereits heute das Thema ist“, sagt Volker Stamer, Direktor der Schaufler Academy. „Durch die höheren Kosten steigt der wirtschaftliche Druck auf Anlagenbetreiber, Planer und Monteure, Niedrig-GWP-Kältemittel einzusetzen. Doch Anlagen umzustellen und sie zu betreiben, erfordert besondere Kenntnisse. Denn Niedrig-GWP-Kältemittel haben oft besondere thermodynamische Eigenschaften und verlangen teilweise auch anspruchsvollere Sicherheitsvorkehrungen. So reduzieren natürliche Kältemittel beispielsweise die direkten CO2-äquivalenten Emissionen, sind aber teilweise toxisch wie Ammoniak oder brennbar wie Propan“, betont Stamer. „In der Schaufler Academy zeigen wir Monteuren und Planern, wie die Umstellung auf Niedrig-GWP-Kältemittel gelingt – damit die Kälteanlagen künftig nicht nur umweltschonend, sondern auch zuverlässig, effizient und sicher arbeiten.“

Drastische Verknappung von F-Gasen ab 2018

Aufgrund der F-Gase-Verordnung der EU verringert sich schon ab 2018 die Menge der einsetzbaren F-Gase drastisch: Berechnet auf der Grundlage des CO2-Äquivalents (Produkt aus GWP und Kältemittelmenge) reduziert sich die Quote auf nur noch 63 Prozent des Durchschnittsverbrauchs der Jahre 2009 bis 2012. Unter Berücksichtigung der von außerhalb der EU importierten und mit Kältemittel befüllten Geräte bedeutet dies aber eine tatsächliche Reduzierung von etwa 44 Prozent. Bis 2030 muss der Einsatz von F-Gasen schrittweise sogar um 79 Prozent sinken. „Eine so drastische Verringerung ist nur mit Niedrig-GWP-Kältemitteln möglich. Die Schaufler Academy ist eines der wenigen Trainingszentren, wo sich diejenigen fortbilden können, die diese Herausforderungen im Alltag meistern müssen“, sagt Stamer. „Wir bei Bitzer unterstützen unsere Partner dabei nicht nur mit modernen Verdichtern, sondern auch mit praxistauglichen Schulungen.“

Mit der Schaufler Academy verfügt Bitzer über ein hochmodernes, 1.500 Quadratmeter großes Trainings- und Schulungszentrum in Rottenburg. Erfahrene Ingenieure sowie Techniker des Unternehmens leiten die Kurse und kennen nicht nur die theoretischen Anforderungen, sondern auch die praktischen Betriebsbedingungen von Kälteanlagen ganz genau. In kleinen Gruppen bilden sie Teilnehmer auf Deutsch und Englisch fort. Dafür stehen fünf Räume für theoretische und drei Räume für praktische Inhalte zu Verfügung.

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