KSB mit starkem Auftrags- und Umsatzzuwachs

11.08.2005

Das Auftragsvolumen im Konzern ist in den ersten sechs Monaten 2005, verglichen mit dem Vorjahreszeitraum, um 14,3 Prozent gestiegen. Der Umsatz wurde um 12,8 Prozent gesteigert.

Die KSB Aktiengesellschaft veröffentlicht ihren Zwischenbericht zum 30.06.2005

Konjunktur und Branche

Die Dynamik der Weltwirtschaft hat sich im 1. Halbjahr 2005 abgeschwächt, allerdings blieb die Entwicklung weiterhin deutlich aufwärts gerichtet. In den aufstrebenden asiatischen Ländern war erneut das stärkste Wachstum zu verzeichnen. Aber auch in den Ländern der Golfregion, die von den höheren Ölpreisen profitierten, sowie in Lateinamerika herrschte ein förderliches Wachstumsklima. Die westlichen Industrieländer zeigten eine insgesamt positive Wirtschaftsentwicklung, die allerdings weniger stark ausgeprägt war als im Vorjahr.

Kräftige Wachstumsimpulse für die Pumpen- und Armaturenbranche resultierten aus dem Ausbau der Kraftwerkskapazitäten in Asien, dem Öl- und Gasgeschäft sowie der Errichtung von Anlagen der Industrie, speziell der Petrochemie in den Ölförderländern. In den für KSB stärksten Absatzmärkten Deutschland und Frankreich blieb die Nachfrageentwicklung verhalten.

Entwicklung des Auftragseingangs

Das Auftragsvolumen im Konzern ist in den ersten sechs Monaten 2005, verglichen mit dem Vorjahreszeitraum, um 14,3 Prozent gestiegen. Dies ist vor allem auf ein intensiveres Projektgeschäft zurückzuführen. Dessen Anteil am Gesamtgeschäft ist gegenüber dem margenstärkeren Standardgeschäft überproportional gewachsen. Außerdem ist die Neukonsolidierung sieben kleinerer KSB-Gesellschaften ab 1. Januar 2005 zu beachten. Diese ist allerdings nur für 2,3 Prozent des Auftragszuwachses verantwortlich.

Am deutlichsten erhöhte sich der Auftragseingang aus der Energietechnik, hauptsächlich bedingt durch eine Reihe von Großaufträgen aus Asien. Einen Zuwachs in zweistelliger Prozenthöhe erreichte der Konzern auch im Industrie- und Wassergeschäft sowie im Bergbau, den die US-Tochter GIW Industries Inc. mit Pumpen für die Feststoffförderung bedient.

In der Entwicklung des Auftragseingangs zeigte die Region Asien / Pazifik die stärkste Wachstumskraft. Besonders kräftig erhöhte sich der Auftragseingang der Konzerngesellschaften in China, Indien, Indonesien und Pakistan. In Europa wies die 2003 akquirierte Gesellschaft in den Niederlanden (DP industries B.V.) mit die höchste Zuwachsrate auf.

Unternehmenskennzahlen zum 30. Juni 2005

KSB-Konzern01-06/200501-06/2004Veränderung
AuftragseingangMio €760,4665,4+ 14,3 %
UmsatzerlöseMio €644,6571,4+ 12,8 %
Ergebnis vor ErtragsteuernMio €14,56,1> 100 %
Belegschaft (30.06.) 12.82612.461+ 2,9 %

Umsatzentwicklung

Der Umsatz im Konzern liegt mit einem Plus von 12,8 Prozent (davon entfallen 2,2 Prozent auf die Neukonsolidierungen) leicht hinter dem Zuwachs des Auftragseingangs zurück. Dies ist durch längerfristige Aufträge in Europa, speziell in der KSB AG, bedingt.

Die stärksten Umsatzzuwächse verzeichneten die Konzerngesellschaften der Region Asien / Pazifik, vor allem in Indien und Pakistan. In Amerika konnten die KSB-Gesellschaften in Brasilien und Chile sowie die US-Tochter GIW ihren Umsatz in deutlich zweistelliger Prozenthöhe verbessern.

In Europa hat vor allem der niederländische Hersteller von Pumpen aus Edelstahlblechen, DP industries B.V., seinen Umsatz stark ausgeweitet. Sehr gute Umsatzsteigerungen verzeichnete auch eine Reihe europäischer Vertriebs- und Service-gesellschaften.

Ergebnis im Konzern

Mit einem Halbjahresergebnis vor Steuern in Höhe von 14,5 Mio € (Vj: 6,1 Mio €) ist der Konzern auf gutem Weg, sein Vorjahresergebnis von 22,1 Mio € zu übertreffen. Auch im laufenden Jahr wird das Konzernergebnis von den Kosten für das Strukturprogramm 2006 beeinträchtigt.

Veränderung der Belegschaftszahlen

Die Mitarbeiterzahl im Konzern lag zum Stichtag 30. Juni 2005 mit 12.826 um 365 Beschäftigte über dem Vorjahreswert. Dies ist im Wesentlichen Folge der erwähnten Neukonsolidierungen zum 1. Januar 2005. Den stärksten Zuwachs bedingte die Konsolidierung der KSB Indonesien, deren 157 Mitarbeiter nun in der Konzernzahl enthalten sind.

Umsetzung des Strukturprogramms 2006

Ziel des Strukturprogramms 2006 ist eine Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit und der Profitabilität des KSB Konzerns. Hierzu gehören in einem ersten Schritt kostensenkende Maßnahmen in Vertrieb, Konstruktion, Fertigung, Materialwirtschaft, Datenverarbeitung und Verwaltung. Diese bereits 2004 eingeleiteten Maßnahmen werden planmäßig umgesetzt.

In einem zweiten Schritt verbessert KSB die Wettbewerbsfähigkeit seiner europäischen Fertigungsstandorte durch die Einführung eines neuen Produktionssystems. Das bisherige Verrichtungsprinzip, nach dem Komponenten in größeren Stückzahlen produziert und zum Teil auf Lager gelegt wurden, ersetzt dieses System durch die ausschließlich auftragsbezogene Fertigung von Teilen in synchron getakteten Abläufen. Nach einer 2004 erfolgreich durchgeführten Pilotphase wird diese Produktionsmethode im laufenden Jahr an vier Standorten in Deutschland und Frankreich sukzessive umgesetzt.

Als dritten Schritt hat KSB Anfang 2005 eine neue Organisation eingeführt und den Funktionsbereichen jeweils eine globale Verantwortung zugewiesen. Außerdem hat der Konzern seine Aktivitäten weltweit nach Marktsegmenten ausgerichtet.

Ausblick

Das in den ersten sechs Monaten sehr starke Projektgeschäft mit zahlreichen Großaufträgen wird sich im zweiten Halbjahr nicht in gleicher Weise fortsetzen. Entsprechend ist damit zu rechnen, dass sich die Zuwachsrate beim Auftragseingang abschwächt. Auch das Umsatzwachstum wird in den Monaten Juli bis Dezember im Vorjahresvergleich weniger ausgeprägt sein als im ersten Halbjahr.

Das Konzernergebnis vor Steuern wird aus heutiger Sicht gleichwohl über dem des Vorjahres liegen. Für eine weitere Verbesserung der Ergebnissituation soll künftig neben den Effekten des Strukturprogramms auch das Wachstums- und Innovationsprojekt „700 UP“ sorgen. Dieses zielt auf die Erschließung neuer Umsatzpotenziale, indem KSB neue Geschäftsideen realisiert und vorhandene Aktivitäten intensiviert.

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