Industriearmaturen: Nach starkem Jahr 2024 droht Stillstand

13.03.2025
Die Hersteller von Industriearmaturen stehen 2025 vor neuen Herausforderungen. Bislang brachte das Auslandsgeschäft positive Impulse, doch nun trüben leere Auftragsbücher und unsichere Prognosen die Stimmung.
Industriearmaturen: Nach starkem Jahr 2024 droht Stillstand

Bildquelle: VDMA e.V.

Die Industriearmaturenbranche hat sich 2024 trotz widriger Rahmenbedingungen besser entwickelt als erwartet. Insgesamt wurde ein nominales Umsatzplus von 6 Prozent erzielt. Während das Inlandsgeschäft um 1 Prozent zurück ging, kletterte der Auslandsumsatz um 11 Prozent. Preisbereinigt entspricht das Umsatzwachstum von 6 Prozent jedoch einer Stagnation auf dem Vorjahresniveau.

Umsatzplus dank Übersee
„Das Umsatzwachstum im Jahr 2024 ist erfreulich, aber es wurde vor allem durch die starke Nachfrage in China und den USA gestützt. In Deutschland und Europa verliefen die Geschäfte aufgrund der schwachen Konjunktur eher schleppend“, kommentiert Dr. Laura Dorfer, Geschäftsführerin des VDMA Fachverbandes Armaturen, die aktuelle Lage. „Viele Unternehmen arbeiteten bestehende Aufträge ab, doch die Neuaufträge - auch aus dem Ausland – gehen zurück. Vor diesem Hintergrund kalkulieren wir für 2025 nur mit einer Stagnation“.

„Die Armaturenindustrie ist gut aufgestellt für zentrale Zukunftsthemen wie die Energiewende, Wasserstoff, sauberes Wasser und Kreislaufwirtschaft“, betont Axel Weidner, Vorsitzender des Fachverbands Armaturen und Gesellschafter von Mankenberg GmbH. „Wir als europäische Markenhersteller stehen für Qualität und punkten damit im internationalen Wettbewerb. Doch in Deutschland haben sich die Standortbedingungen zuletzt zunehmend verschlechtert. Wichtige Abnehmerindustrien wie Energie oder Chemieindustrie stehen unter Druck. Gleichzeitig belasten eine Flut von Regularien und der Fachkräftemangel unsere mittelständisch geprägte Branche. Hier sind von der neuen Bundesregierung dringend politische Maßnahmen gefragt, damit wir auch zukünftig erfolgreich wirtschaften können.“

Auftragsrückgang trübt Erwartungen
Am besten schnitten 2024 Absperr- sowie Sicherheits- und Überwachungsarmaturen mit einem nominalen Umsatzplus von 7 Prozent ab. Regelarmaturen verzeichneten ein Umsatzplus von 3 Prozent. In allen Segmenten lief das Auslandsgeschäft besser als das Inlandsgeschäft. Die Aussichten sind für Regel- sowie Sicherheits- und Überwachungsarmaturen positiver als für Absperrarmaturen. Insgesamt liegen die Auftragseingänge nach Zahlen des VDMA real 5 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Top-Exportmarkt China kehrt auf Wachstumspfad zurück
Nominal betrachtet legten die Exporte der deutschen Armaturenhersteller im Jahr 2024 nach einem guten Vorjahr nochmals leicht zu. Insgesamt wurden Industriearmaturen im Wert von rund 5,2 Milliarden Euro ins Ausland exportiert, ein Zuwachs von 0,8 Prozent gegenüber 2023.

Die Ausfuhren in das wichtigste Abnehmerland China haben sich 2024 deutlich erholt. Nach Rückgängen in den beiden Vorjahren kletterten sie 2024 um 19,8 Prozent auf 677,6 Millionen Euro. Das Exportgeschäft mit dem zweitwichtigsten Handelspartner USA nahm um 1,0 Prozent zu. Die Ausfuhren lagen damit bei 542,7 Millionen Euro. Die Exporte nach Frankreich sanken hingegen zeitgleich um 6,7 Prozent. Das Land behauptete trotzdem weiterhin Platz drei der wichtigsten Absatzmärkte mit einem Abnahmevolumen von 296,8 Millionen Euro.

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