Global Water Responsibility – Made in Germany?

04.07.2025
Am 25. Juni 2025 kamen 180 Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zur Jahreskonferenz von German Water Partnership e.V. (GWP) im Umweltforum Berlin zusammen.
Global Water Responsibility – Made in Germany?

Willkommene Impulse der EU-Kommissarin Jessika Roswall auf der GWP Jahreskonferenz 2025, v.l.n.r.: Boris Greifeneder (GWP), Jessika Roswall (Europäische Kommission) und Ingo Hannemann (GWP) (Bildquelle: © GWP, Foto: Frank Nürnberger)

Unter dem Motto „Global Water Responsibility – Made in Germany?“ diskutierte das Netzwerk der international ausgerichteten deutschen Wasserwirtschaft über die Perspektiven im globalen Wassersektor – von geopolitischen Risiken über Chancen auf neuen Absatzmärkten bei gleichzeitigem Fachkräftemangel bis hin zu innovativen Kooperationsformaten zwischen Forschung und Industrie.

„Um Wasserquantität als auch Wasserqualität gleichermaßen zu sichern, müssen Wasserinfrastrukturen weltweit aufgebaut, instandgehalten und modernisiert werden. Allein in der EU und in den EU-Mitgliedstaaten gehen durch Leckagen in Wasserleitungen zwischen acht und 57 Prozent des Trinkwassers verloren. Es gibt also einen immensen Investitionsbedarf, von dem die Mitgliedsunternehmen des German Water Partnership-Netzwerks profitieren können“, so Stefan Rouenhoff, Parlamentarischer Staatssekretär des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie in seinem Grußwort und betont weiter: „Nach mittlerweile siebzehnjähriger Tätigkeit ist German Water Partnership das Gesicht der deutschen Wirtschaft im Ausland und in vielen Ländern ein wirklich kompetenter und gefragter Ansprechpartner.“

Ein Blick in die Niederlande zeigt, wie die Wasserwirtschaft durch das Zusammenspiel von Politik, Privatwirtschaft und kommunalen Betreiberunternehmen im In- und vor allem Ausland profitieren kann. „Auch Deutschland braucht eine politische Klammer für sein internationales Wasserengagement. Dem niederländischen oder finnischen Vorbild der Water Envoys folgend könnte die Säule „Wasser“ in einer Außenwirtschaftsstrategie der Bundesregierung mit einer zentralen Koordinierungsstelle auf Staatssekretärsebene etabliert werden. Nur so können wir Wasserdiplomatie, internationale Kooperationen und angewandte Forschung zusammen mit dem Export von Technologie und Know-how strategisch voranbringen und am Ende mit dem Wissen über den Umgang mit der Ressource und dem Produktionsmittel Wasser Märkte erschließen und die Zukunft gestalten“, erklärt Boris Greifeneder, Geschäftsführer von GWP.

Die EU-Kommissarin für Umwelt, resiliente Wasserversorgung und wettbewerbsfähige Kreislaufwirtschaft, Jessika Roswall, betonte in ihrem Impuls beim Netzwerkabend der GWP Jahreskonferenz 2025 die entscheidende Rolle, die Industrie, Innovatoren und starke Betreiber im Wassersektor in der EU und weltweit spielen könnten. „Die Widerstandsfähigkeit der Wasserwirtschaft ist nicht nur ein Muss für unsere wirtschaftliche Sicherheit, sondern auch eine große Chance für unsere Wettbewerbsfähigkeit“, führt Roswall weiter aus.

Der GWP-Vorstandsvorsitzende, Ingo Hannemann, resümiert zum Abschluss der Tagung: „Mit einer klaren strategischen Ausrichtung kann die deutsche Außenwirtschaftsförderung nicht nur ‚Made in Germany‘ zu neuer Stärke verhelfen und gleichzeitig Verantwortung in der Welt übernehmen. Sie sichert darüber hinaus die Grundlage für wichtige Wachstumsbranchen wie die Batteriezellfertigung, die Halbleiterindustrie, die Wasserstoffwirtschaft sowie die IT-Infrastruktur für künstliche Intelligenz: Wer Wasser kann, gestaltet Zukunft! Das tun wir gerne auch im engen Schulterschluss mit europäischen Partnern. Die international vernetzte deutsche Wasserwirtschaft ist dafür bereit.“

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