Georg Fischer: Produktivitätssteigerungen fördern profitables Wachstum

23.07.2014

GF hat den Umsatz im ersten Halbjahr um 2 Prozent gesteigert. Bereinigt um Währungseffekte, Akquisitionen und Devestitionen entspricht dies einer Zunahme um 4 Prozent, wobei Europa und China den größten Beitrag leisteten. Alle drei Divisionen konnten ihren Umsatz in lokalen Währungen steigern.

Das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich um 12 Prozent auf CHF 132 Mio., da die Werke besser ausgelastet waren als im Vorjahr und das 2013 lancierte Kostensenkungsprogramm seine volle Wirkung entfaltete. Bereinigt um verschiedene negative Währungseffekte, etwa im US-Dollar und in der türkischen Lira, hätte der EBIT-Zuwachs über 20 Prozent betragen. Die EBIT-Marge (ROS) stieg auf 7,0 Prozent und die Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROIC) auf 17,2 Prozent gegenüber 6,4 Prozent beziehungsweise 14,5 Prozent im ersten Halbjahr 2013. Der ROIC erreichte in allen drei Divisionen zweistellige Werte und lag deutlich über den Kapitalkosten.

Das Konzernergebnis beläuft sich auf CHF 92 Mio. gegenüber CHF 83 Mio. in der Vorjahres-periode (+11 Prozent). Der Verkauf einer Landparzelle in Schaffhausen trug CHF 6 Mio. zu diesem Ergebnis bei. Der freie Cashflow vor Akquisitionen fällt mit –CHF 64 Mio. saisonbedingt tief aus. Für das zweite Halbjahr 2014 wird ein deutlich positiver Cashflow erwartet.

Die Zahl der Mitarbeitenden erhöhte sich von 13 400 auf 13 800. Der Anstieg um 630 Mitar-beitende infolge der Akquisition von Hakan Plastik (Türkei) im Juli 2013 wurde teilweise durch die Devestition des Kokillenguss-Geschäfts in Herzogenburg (Österreich) im Januar 2014 kompensiert. Diese führte zu einer Reduktion von 340 Mitarbeitenden.

Trotz eines harten Winters in den USA und der anhaltenden Investitionsflaute in der Halbleiterindustrie steigerte GF Piping Systems den Umsatz um 12 Prozent auf CHF 742 Mio. Bereinigt um Akquisitionen und Währungseffekte beläuft sich das organische Wachstum auf 7 Prozent. Dieses stammt mehrheitlich aus Europa und China sowie guten Erfolgen in den Bereichen Haustechnik, Schiffbau und Kühlung.

Das Betriebsergebnis legte um 4 Prozent auf CHF 70 Mio. zu, gegenüber CHF 67 Mio. im Vorjahr. Das Wachstum beim Verkaufserlös glich negative Währungseffekte bei den Umsätzen in türkischer Lira und in US-Dollar aus.

GF Hakan Plastik erzielte ein starkes Umsatzwachstum, insbesondere in den Exportmärkten. Zudem wurden Maßnahmen ergriffen, um das Fremdwährungs-Exposure deutlich zu senken und die Preise im Lokalmarkt zu erhöhen, mit dem Ziel, die Profitabilität im zweiten Halbjahr steigern zu können.

GF Automotive wies für das erste Halbjahr einen Umsatzrückgang auf CHF 718 Mio. aus. Bereinigt um Währungseffekte und Devestitionen entspricht dies einem organischen Wachstum von 1 Prozent. Das Produktionsvolumen wurde zwar um 4 Prozent gesteigert, dies führte aber nur zu einer einprozentigen Umsatzsteigerung, da der Preisrückgang bei Metallen an die Kunden von GF Automotive weitergegeben wird. Die Division profitierte von einem leichten Aufschwung in der europäischen Automobilindustrie sowie einem starken Marktumfeld in China.

GF Automotive steigerte ihr Betriebsergebnis auf CHF 49 Mio. gegenüber CHF 35 Mio. im Vorjahr. Dieser Anstieg um 40 Prozent resultierte aus der besseren Auslastung der Produktionsstätten in Europa, der Portfolioanpassung und dem im 2013 lancierten Kostensenkungsprogramm.

GF Machining Solutions vergrößerte den Auftragseingang um 2 Prozent beziehungsweise um 5 Prozent in lokalen Währungen, hauptsächlich aufgrund der Konjunkturerholung in Europa sowie einem stabilen Bestellungseingang aus China. Der Umsatz entwickelte sich im ersten Halbjahr verhaltener als die Aufträge, da Lieferungen aus verschiedenen Großen Verträgen erst im zweiten Halbjahr erfolgen. In CHF entspricht dies einem Umsatz von CHF 420 Mio., er liegt damit auf Vorjahresniveau. In lokalen Währungen beträgt der Anstieg 3 Prozent.

Hauptsächlich infolge von Währungseffekten fiel das Betriebsergebnis von CHF 20 Mio. gegenüber CHF 22 Mio. im Vorjahr etwas geringer aus.

Strategische Massnahmen zur Wertsteigerung und Reduzierung der Zyklizität

GF Piping Systems ist erstmals die grösste Division von GF. Durch diese wichtige Veränderung im Portfolio kann die Zyklizität des Konzerns insgesamt reduziert und die Profitabilität gesteigert werden.

GF Automotive ging Anfang Juli eine strategische und finanzielle Partnerschaft mit Meco Eckel ein, dem führenden deutschen Hersteller von Leichtmetall-Druckgussformen. Diese Partnerschaft erlaubt es, das Know-how in den Bereichen Formenbau und Komponentenherstellung zu bündeln, wovon die Kunden von GF profitieren. Der Abschluss der Transaktion dürfte in den nächsten Wochen erfolgen.

GF Machining Solutions erwarb Anfang Juli die Liechti Engineering AG, den führenden Spezialisten im Bereich 5-Achsen-Fräsmaschinen zur Herstellung von Schlüsselkomponenten für Flugzeugtriebwerke und Turbinen zur Energieerzeugung. Mit dieser Übernahme verstärkt GF Machining Solutions markant ihre Präsenz und ihr Produktportfolio im vielversprechenden und weniger zyklischen Luftfahrtsektor.

Ausblick

Wir erwarten eine unterschiedliche Nachfrage mit einer leichten Erholung in Europa und eher geringen Wachstumsquoten in mehreren Ländern Asiens und Südamerikas. Trotz eines traditionell schwächeren zweiten Halbjahres erwarten wir jedoch für die kommenden sechs Monate ein vergleichbares Ergebnis wie in der ersten Jahreshälfte.

Der US-Markt von GF Piping Systems erholt sich allmählich von den schlechten Wetterbedingungen im ersten Quartal. GF Machining Solutions verfügt über einen hohen Auftragsbestand, und die Automobilbranche, einschliesslich des Lastwagensektors, dürfte das weitere Wachstum von GF Automotive begünstigen. Zudem steigern die beiden Akquisitionen von GF Automotive und GF Machining Solutions deren Wettbewerbsfähigkeit und dürften im zweiten Halbjahr sowohl einen Umsatz- als auch einen Gewinnbeitrag leisten.

GF hält an der Umsetzung seiner Strategie fest und wird die Produktivität in Europa laufend ausbauen und in Wachstumsmärkten expandieren. Die für 2015 formulierten Ziele eines ROIC von 16 Prozent bis 20 Prozent und eines ROS im Bereich von 8 Prozent bleiben unverändert.

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