CHRIST kostet Kraftwerksgeschäft und Cleanup 16,6 Mio. €

26.11.2008

Mit einem Auftragseingang von 65,1 Millionen € im Quartal wurde ein durchschnittlicher Wert erreicht, womit sich die neuen Aufträge in den ersten neun Monaten auf 188,9 Millionen € belaufen.

Zum Vorjahr ergibt dies einen Rückgang von 30%, was sich im Rückzug aus unprofitablen Kraftwerksprojekten und dem großen Auftrag im Bereich Meerwasserentsalzung im August 2007 erklärt. Das Auftragsbuch in Höhe von 192,3 Mio. € lag um 24% unter dem Vorjahreswert.

Der Umsatz legte um 13% auf 225,2 Mio. € zu, hauptsächlich bedingt durch die Pharma & Life Science Division mit dem Einbezug der Zeta-Gruppe. Im dritten Quartal wurde ein Umsatz von 70,4 Mio. € erzielt. Das EBITDA fiel bis September auf -3,3 Mio. € und das EBIT auf -9,9 Mio. €. Negative Effekte des Kraftwerkgeschäfts und der Cleanup-Kosten belasteten das EBIT dabei mit insgesamt -16,6 Mio. €. Davon belaufen sich die Verluste im Kraftwerksgeschäft auf -9,8 Mio. €, die Kosten für Restrukturierung, Projektabschluss von inaktiven Projekten hauptsächlich in der Food & Beverage Division lagen bei 6,8 Mio. €. Die gesunden Geschäfte der Bereiche Pharma & Life Science, Microelectronics, Process Water & Reuse und Municipal Water Treatment erreichten ein Clean-EBIT von € +6,7 Millionen in den ersten drei Quartalen. Unter Einbezug aller negativen Effekte in den Bereichen Power und Food & Beverage belief sich das isolierte Q3 EBIT auf -13,4 Millionen € (Vorjahr: +1,8 Millionen €).

Das Nettofinanzergebnis fiel auf -2,1 Millionen €, das Vorsteuerergebnis bei -12,0 Mio. €. Aufgrund einer positiven Steuerrate aus rentablen Geschäften und Steuerlatenzen erreichte das kumulierte Nettoergebnis -14,0 Mio. € für die Periode bis Ende September 2008.

Der operative Cashflow lag bei -14,4 Mio. € (Vorjahr: -7,1 Mio. €) als Ergebnis der Verluste und der Finanzierung des Umlaufvermögens hauptsächlich im Kommunalgeschäft. Die Nettoverschuldung wuchs auf 71,1 Millionen € (versus 42,2 Mio. € zum 31.12.2007). Der überwiegende Teil ist langfristig durch die 50 Millionen €-Anleihe finanziert (fällig im Jahr 2013, 5,25% Kupon). Daneben bestehende kurzfristige Linien zur Ergänzung der Working Capital Finanzierung. Das Eigenkapital der Gruppe verringerte sich auf 50,8 Millionen € oder 21,9% der Bilanzsumme.

“Mit dem Fortschritt unseres Cleanups hat die Neueinschätzung und Abwicklung alter, schlechter Projekte im Kraftwerksgeschäft, die Beendigung unprofitablen Geschäfts, die Maßnahmen zur Stärkung der Struktur und der Entwicklung von Profitabilitätspotenzialen auch in einem schwierigeren Marktumfeld erneut zu einem Ergebnisrückschlag im dritten Quartal geführt. Wir haben in einigen Bereichen Verschiebungen von Projektentscheidungen gesehen, finden jedoch immer noch eine weitgehend robuste Marktverfassung vor,“ kommentiert Malek Salamor, CEO der Christ Water Technology, die Zahlen zum dritten Quartal.

Ausblick

Malek Salamor: “Auf Basis des bestehenden Auftragsbuchs und gemäß unserer Markteinschätzung erwarten wir für das Gesamtjahr einen Umsatz von rund 300 Mio. €.

Für das laufende vierte Quartal liegt der Management-Fokus auf der Stabilisierung der Ergebnisse und der Risikosituation und in der Schaffung der Voraussetzungen für eine positive Entwicklung im Jahr 2009. Wir haben einen rigorosen Kostensenkungs- und Strukturverbesserungsplan für die gesamte Gruppe in Umsetzung. Mit einer disziplinierten Sales-Strategie zusammen mit professioneller Projektabwicklung und weiteren möglichen baldigen strategischen Entscheidungen arbeiten wir an der Rückkehr in die Gewinnzone“.

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