CHRIST beendet Finanzjahr 2008 mit Bereinigung von schädlichen Altprojekten und Restrukturierungen und fällt strategische Entscheidungen

28.04.2009

“Das Jahr 2008 stellte sich als ein Jahr mit Herausforderungen für die CHRIST-Gruppe dar und endete mit einem unerwartet hohen Nettoverlust. Die Neuausrichtung der Gruppe nach einer Periode des Wachstums und der Akquisitionen beinhaltete...

...den klaren Fokus auf Profitabilität und Cashflow als auch die Reduktion von Risiko und Komplexität,“ kommentiert Malek Salamor, CEO der Christ Water Technology Group.

Basierend auf einem hohen Auftragsstand und der Konsolidierung der Zeta-Gruppe stieg der Umsatz um 10% auf 307,0 Mio. € (Vorjahr: 278,2 Mio. €).

Der Auftragseingang lag mit 230,3 Mio. € um 29% unter dem Rekordjahr 2007, in dem ein Großprojekt in der Meerwasserentsalzung gebucht wurde. Der erstmalige Einbezug des Biopharma-Geschäfts der Zeta hat den Auftragseingang der Pharma Division um 90% erhöht während der beabsichtigte Rückzug aus Turnkey Kraftwerksprojekten das Volumen der Ultrapure Water Division reduzierte. Der Auftragsstand belief sich per 31. Dezember 2008 auf 151,8 Mio. €.

Das Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Ertragssteuern (EBITDA) war mit -7,2 Mio. € negativ nach +9,7 Mio. € im Vorjahr. Die Fertigstellung einiger Kraftwerksprojekte, welche auf Turnkey-Basis zu Fixpreisen in der Vergangenheit verkauft wurden, sowie von negativen oder inaktiven Projekten in der Food & Beverage Division haben zu umfangreichen Verlusten insbesondere durch verzögerte Projektabwicklungszeiträume und Kostenüberschreitungen bei den Materialkosten und Fremdleistungen geführt. Der Negativeinfluss dieser schädlichen Projekte auf das EBIT beläuft sich auf 16,5 Millionen € im Jahr 2008.

Der Transformationsprozess beinhaltete die Schließung und die Redimensionierung unprofitabler Unternehmen bzw. Geschäftsaktivitäten und belastete die Gruppe mit einem Zusatzaufwand von 4,1 Millionen €. Die Erhöhung der Abschreibung von 3,7 Mio. € im Jahr 2007 auf 11,2 Mio. € beinhaltet Impairments von Firmenwerten (z.B. für Joint Ventures) und immateriellen Vermögenswerten in Höhe von 5,0 Mio. €. Folglich lag das EBIT bei -18,4 Mio. € nach +6,0 Mio. € im Jahr 2007. Bereinigt um die erwähnten Sondereffekte von rund 24,6 Mio. € - inklusive sonstiger positiver und negativer Einmaleffekte von netto +1,0 Mio. € – resultiert ein “normalisiertes” EBIT von 6,2 Millionen €.

Das Nettoergebnis von -27,5 Mio. € (Vorjahr: +1,7 Mio. €) beinhaltet weiter die Abschreibungen von Steuerlatenzen in der Höhe von 3,4 Mio. € als Folge der negativen Entwicklung in unprofitablen und zu restrukturierenden Gruppengesellschaften.

Ein positives Signal kommt aus dem Bereich der Liquidität. Nach Jahren negativer Cashflow-Entwicklungen konnte der operative Cashflow mit +1,6 Mio. € ins Plus gedreht werden (2007: -15,6 Mio. €). Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit belief sich auf -5,7 Mio. € (2007: -7,8 Mio. €) und beinhaltete Sachanlageinvestitionen von 5,0 Mio. €.

Die Finanzverbindlichkeiten der CHRIST-Gruppe lagen per 31. Dezember 2008 bei 73,9 Mio. €, wovon 50 Mio. € aus einer Unternehmensanleihe mit einer Laufzeit bis 2013 und einem Kupon von 5,25% stammen. Die Nettoposition inklusive liquide Mittel ergab eine Nettoverschuldung von € 54,7 Mio. (2007: 42,2 Mio. € inklusive verzinslicher Finanzforderungen).

Durch den Periodenverlust sank das Eigenkapital per 31. Dezember 2008 auf 37,0 Mio. € (das entspricht einer Eigenkapitalquote von 16%) nach 63,8 Mio. € oder 27,7% im Vorjahr. Das Gearing als Verhältnis von Nettoverschuldung zu Eigenkapital zeigt eine Erhöhung von 66% auf 148%. Die bedeutenden Kreditlinien wurden kürzlich neu ausverhandelt.

Ausblick

“Wir haben unsere Flexibilität und Effizienz in den letzten Monaten deutlich erhöht und erfolgreich unser Transformationskonzept umgesetzt, das wir im September 2008 begonnen hatten. Die Anzahl der Mitarbeiter wurde dabei um 15% reduziert und durch die anhaltende Reduktion der Komplexität haben wir rund 10 Mio. € an Kosten gespart. Unser Ziel ist die Rückkehr zur Profitabilität trotz des derzeitigen gesamtwirtschaftlichen Abschwungs,“ sagt Malek Salamor, Vorstandsvorsitzender der Christ Water Technology Group.

„Zur Beschleunigung des Prozesses der Refokussierung der Gruppe und um der Gruppenfirma Van der Molen eine nachhaltige künftige Entwicklung im Markt der Prozesstechnologie für die Getränkeindustrie zu ermöglichen, haben wir die Entscheidung getroffen, eine strategische Allianz in der Food & Beverage Division einzugehen. In diesem Kontext wurden auch zwei italienische Konzernfirmen mit Wirkung vom 1. Januar 2009 an lokale Geschäftspartner verkauft. Neben guten Projektaktivitäten in der Pharmaindustrie gibt es auch positive Zeichen im Bereich der öffentlichen bzw. kommunalen Infrastruktur- und Versorgerprojekte einschließlich Wasseraufbereitung und Entsalzung. Mit einem der größten jemals in Südafrika vergebenen, ca. 60 Mio. € großen Wasseraufbereitungs-Auftrag an der Spitze können wir einen soliden Auftragseingang im ersten Quartal 2009 von fast 90 Mio. € (Q1 2008: 69 Mio. €) berichten. Dennoch ist eine Ergebnisprognose für 2009 derzeit sehr schwer möglich, da die Gesundung der Weltwirtschaft noch nicht absehbar ist. Basierend auf den korrigierten Negativentwicklungen der Vorperioden und des vorherrschenden Marktumfeldes erwarten wir einen entsprechenden Rückgang im Umsatz. Aufgrund der verbesserten Kostenstruktur und des bereinigten Projektumfeldes ist die Basis für ein positives Nettoergebnis geschaffen.“

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