ACHEMA Schlussbericht
Im ausführlicher Schlussbericht der ACHEMA 2003, dem Weltforum für die Prozessindustrie, berichtet der Veranstalter über positive Impulse für Innovationen, Investitionen und internationale Kontakte sowie Bestnoten von Ausstellern und Besuchern trotz wirtschaftlich schwierigem Umfeld.
Die ACHEMA 2003 - die internationale Leitveranstaltung für die Ausrüster der Chemischen Industrie und aller Branchen der stoffumwandelnden Industrie war für Aussteller und Besucher ein voller Erfolg. Alle vertretenen Branchen äußerten sich sehr zufrieden über den Verlauf. Die hohen Erwartungen an diese weltgrößte Leistungsschau und Kontaktbörse für Chemische Technik, Biotechnologie und Umweltschutz wurden trotz schwierigem wirtschaftlichen Umfeld mehr als erfüllt.
3.819 Aussteller aus 48 Ländern präsentierten vom 19. bis 24. Mai 2003 auf dem Frankfurter Messegelände in 12 Ausstellungsgruppen auf 138.345 Quadratmetern Nettoausstellungsfläche Ausrüstungen, technologische Kompetenz, Neuentwicklungen und Service für die Prozeßindustrien. Insgesamt 192.161 Teilnehmer aus über 100 Ländern nutzen die ACHEMA zum Erfahrungsaustausch. Diese 27. ACHEMA, die zweitgrößte in ihrer 83jährigen Geschichte, habe wie keine frühere ihre internationale Bedeutung und ihren europäischen Stellenwert bestätigt, sagte der Vorsitzende der DECHEMA, Prof. Utz-Hellmuth Felcht.
41% ausländische Aussteller
Der Anteil ausländischer Aussteller lag mit 41% deutlich über den Vorgängerveranstaltungen (2000: 37,7%; 1997 34,2%). Die in der Ausstellerbeteiligung neben Deutschland (2.269) führenden fünf Länder waren Italien (245), Großbritannien (205), die Schweiz (174), die USA (150) und Frankreich (129). Unter den Ländern, die mit mindestens zehn Ausstellern vertreten waren, verzeichneten Australien, Südkorea, Polen, Türkei, Indien und Spanien die höchsten Steigerungsraten gegenüber 2000.
Rückgang der Ausstellerzahlen um 7,9%
Der prozentuale Rückgang der Ausstellerzahlen um 7,9% gegenüber der ACHEMA 2000 ist überwiegend auf den Rückgang von 316 deutschen Ausstellern zurückzuführen, deren Branche durch eine schwierige wirtschaftliche Situation und zahlreiche Fusionen und Firmenaufkäufe gekennzeichnet war. Die Zahl der ausländischen Aussteller war mit –0,8% gegenüber 2000 annähernd stabil. Mit einer Ausstellungsfläche von 138.345 Quadratmetern, das entspricht einem Rückgang von nur 5% gegenüber 2000, wurde erstmals seit vielen ACHEMAs der Trend zur ständigen Verkleinerung der mittleren Standfläche wieder umgekehrt. Eine entscheidende Voraussetzung für diese positive Entwicklung wurde mit der Neugruppierung fast aller Ausstellungsgruppen auf dem Gelände geschaffen.
Den größten Flächenzuwachs verzeichnete die Ausstellungsgruppe Pharma- Verpackungs- und Lagertechnik mit 38%; ebenfalls zugelegt hatten die Gruppen Pumpen, Kompressoren und Armaturen sowie Thermische Verfahren.
Die hohe Internationalität auf der Ausstellerseite spiegelte sich auch im Besucherspektrum wider. Zahlreiche Delegationen und hochkarätige Vertreter von Regierungen und Institutionen kamen u. a. aus Japan und Indien. Einige angemeldete Besucherdelegationen aus China und Taiwan konnten wegen Ausreisebe-schränkungen in ihren Heimatländern nicht teilnehmen.
Mit 192.161 Teilnehmern aus 100 Ländern wurden die Vergleichszahlen von 2000 um 8,4% unterschritten. Angesichts der derzeitigen Beschäftigungssituation in den Prozeßindustrien und dem Einfluß des Irak-Krieges und der Verunsicherung durch SARS in den Medien im Vorfeld der ACHEMA werden diese Besucherzahlen von den Ausstellern und allen Branchenvertretern als überdurchschnittlich positiv bewertet. Besonders hervorzuheben ist wiederum die hohe Fachkompetenz der Besucher. Bereits vom ersten Ausstellungstag an berichteten zahlreiche Aussteller über neue Geschäftskontakte und Kooperationsgespräche, die sie optimistisch in die Zukunft blicken lassen.
Traditionell zählen ca. 40% der Besucher zu den Führungskräften (Inhaber, Vorstände, Geschäftsführer, Abteilungsleiter, Gruppenleiter). Bei den Berufsgruppen der Teilnehmer überwiegen die Ingenieure mit etwa 40%. Mehr als ein Drittel der Besucher kam aus dem Ausland. Im Mittelpunkt des Besucherinteresses standen Informationen über den technischen Entwicklungsstand, persönliche Kontakte und die Diskussion konkreter Probleme und Geschäftsbeziehungen mit den Ausstellern.
Unter den Teilnehmern waren außerdem 1.159 akkreditierte Journalisten, 8.640 Studenten und 8.310 Schüler – letztere mit einem Plus von 37 % gegenüber der letzten ACHEMA, was ein erfreuliches Signal für das wachsende Interesse des Nachwuchses an Chemie und Technik ist. Zahlreiche Geschäftführer großer Unternehmen ließen es sich nicht nehmen, die Kontakte zum Nachwuchs selbst in die Hand zu nehmen und viele Gespräche auf den Ständen waren Impulsgeber für den Berufseinstieg. 848 Lehrer nutzten die ACHEMA für ihre Fortbildung auf wissenschaftlich-technischem Sektor.
Zuspruch für ACHEMA-Kongreßprogramm
Hohen internationalen Zuspruch fand auch das ACHEMA-Kongreßprogramm mit 877 Vorträgen und einer integrierten Biotechnology Conference, an dem sich Vortragende aus 43 Ländern beteiligten. Nahezu alle Vorträge wurden in englischer Sprache gehalten, mit sehr hoher Beteiligung von Fachleuten aus der Industrie. Zukunftsweisende Themen wie beispielsweise Nanotechnologie, Mikroreaktionstechnik, integrierte Trennprozesse, Brennstoffzellen, Systembiologie, Stammzellen oder anwendungsorientierte Sessions aus den Bereichen pharmazeutische Produktionstechnik, Produktion rekombinanter Proteine oder Laborautomatisierung verzeichneten die größte Resonanz. Die Kombination von Ausstellung und Kongreß sei ein äußerst effizientes Forum, um Trends zu diskutieren, neue Kontakte zu schließen und neuen Entwicklungen zum Durchbruch zu verhelfen, so das Fazit hochkarätiger Teilnehmer aus Forschung und Industrie.
Noch nie war im Kongreßprogramm und in den begleitenden Veranstaltungen die Palette der Themen so vielfältig, die sich nicht nur an die engere Fachwelt wenden, sondern auch für eine breite Öffentlichkeit von allgemeinem Interesse sind. Die zahlreichen Podiumsdiskussionen zu aktuellen wissenschaftspolitischen und industrierelevanten Themen sowie Wirtschaftsforen zu Mexiko und China fanden hohen Zuspruch.
Hohe Zufriedenheit und Optimismus bei Ausstellern und Besuchern
Aussteller aller Ausstellungsgruppen äußerten sich durchweg sehr positiv über den Verlauf der ACHEMA 2003. Die Zahl der qualifizierten Gespräche und internationalen Kontakte war nach Aussage vieler Aussteller so hoch wie nie zuvor. Die traditionell hervorragende Fachkompetenz der Besucher sei in diesem Jahr wiederum übertroffen worden. Dies berichteten u.a. auch der VDMA für die Hersteller verfahrenstechnischer Maschinen und Apparate, Vertreter der Labor- und Analysentechnik sowie Vertreter der Automatisierungstechnik. Auch zahlreiche Aussteller aus dem Ausland, u.a. aus den USA, Frankreich, Japan, Israel, sowie kleine Unternehmen, die zum ersten Mal auf der ACHEMA waren, berichteten über eine außerordentlich hohe Zufriedenheit und die Vielzahl neuer Kontakte.
ACHEMA 2003 - Trendsetter und Innovationsbörse
Zur Eröffnung der ACHEMA 2003 am Sonntag, dem 18. Mai, im Beisein hochrangiger Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft und etwa 2000 internationalen Gästen bezeichnete die Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn die ACHEMA als Seismograph und Impulsgeber ihrer Branche. Die ACHEMA zeige wie keine andere Veranstaltung die gesamte Palette des chemischen und biotechnologischen Apparate- und Anlagenbaus. „Innovationen werden in Deutschland groß geschrieben, davon können Sie sich auf der ACHEMA 2003 selbst ein genaues Bild machen“, so Edelgard Bulmahn in Ihrer Ansprache. Für die Strategie der Bundesregierung sei eine erfolgreiche Innovationspolitik ein zentrales Element für mehr Wachstum und Beschäftigung.
Ebenso hob Professor Utz-Hellmuth Felcht, Vorsitzender der DECHEMA e.V. das Innovationspotential der ACHEMA hervor. „Die Triebkräfte für Innovationen verändern sich. Wurden früher zunächst neue Produkte entwickelt und anschließend geeignete Anwendungen gesucht, so ist dies heute umgekehrt. Damit wird die enge Zusammenarbeit zwischen Herstellern und Anwendern zum Dreh- und Angelpunkt für den geschäftlichen Erfolg. Als Forum zur Intensivierung von Kontakten und Kooperationen gewinnt die ACHEMA dadurch mehr denn je an Bedeutung.“
Der Präsident des Verbands der Chemischen Industrie e.V., Professor Wilhelm Simson, betonte, daß die ACHEMA eine hervorragende Plattform sei, um wichtige Kontakte zwischen chemischer Industrie und Prozeßtechnik zu pflegen. „Die chemische Industrie ist auf die Innovationen jener klugen Köpfe angewiesen, die sich mit Technologien der chemischen Prozesse beschäftigen“ sagte Professor Wilhelm Simson. „Der Erfolg der chemischen Industrie hängt deshalb auch von den Leistungen jener Unternehmen ab, die hier auf der ACHEMA als Aussteller vertreten sind“.
Professor Edward Cussler von der University of Minnesota/USA wies in seinem mit amerikanischem Charme vorgetragenen Festvortrag darauf hin, daß im letzten halben Jahrhundert viele synthetische Produkte der Chemie Wachstumsraten aufzuweisen hatten, die höher waren als in der IT-Branche. Das zeige die besondere Bedeutung und Wandlung des Arbeitsfeldes der Chemieingenieure und Verfahrenstechniker. Entscheidender denn je sind heute: Verständnis der Anforderungen des Kunden, Entwicklung von Ideen, wie diese Anforderungen erfüllt werden können, Auswahl der geeignetsten Lösungen und schnellstmögliche Umsetzung in die Produktion.
Neuentwicklungen und Trends
Die Aussteller in allen Ausstellungsgruppen überzeugten mit ihrer Innovationskraft und präsentierten zahlreiche Weltneuheiten und Weiterentwicklungen für die Prozeßindustrien. Als Trends zeichnen sich dabei ab:
- Wissensmanagement wird zum entscheidenden Erfolgsfaktor im Großanlagenbau. Das für den Großanlagenbau charakteristische international vernetzte Projektmanagement - Stichwort: „pooling of skills“ - wird durch hocheffiziente IT-Systeme mit allen denkbaren Optionen für optimalen Datenaustausch unterstützt.
- Immer leistungsfähigere Prozeßplanungs- und Kontrollsysteme garantieren der pharmazeutischen Industrie, der Nahrungsmittelindustrie und Biotechnologie chargen-unabhängig gleichbleibende Konformität hinsichtlich einzuhaltender Standards.
- Produktneuheiten im Bereich neuer Membranmaterialien und verfahrensoptimierter Membranmodule für Mikro-, Ultra- und Nanofiltration erfüllen steigende Anforderungen an die Prozeßwasserqualität und korrespondieren mit dem weltweit steigenden Bedarf an Wasseraufbereitungstechnologie. Wasseraufbereitung bleibt ein Wachstumsmarkt mit enormem Potential.
- Schlagworte wie “Best Available Technology“, “Ecoefficiency“ und “Green Chemistry“ tragen der Tatsache Rechnung, daß Umweltschutz in der chemischen Prozeßindustrie heute durch ganzheitliches Stoffstrommanagement definiert ist. Nachsorgende Maßnahmen spielen lediglich eine ergänzende Nebenrolle.
- Optimierte Prozeßführung bedeutet in diesem Zusammenhang auch Reduktion der benötigten Energie, selektive Reaktionen mit hochqualitativen Produkten und optimale Ausnutzung der eingesetzten Rohstoffe. Um dies zu erreichen, ist ein reibungsloses Ineinandergreifen von Komponenten, Maschinen, Anlagen und der verfahrenstechnischen Prozesse Voraussetzung. Moderne Sensormethoden und Bussysteme spielen dabei in der Prozeßüberwachung und -steuerung sowie Automatisierungstechnik eine immer größere Rolle.
- Die Biotechnologie durchdringt zunehmend alle Bereiche der Prozeßindustrie. Vom Biosensor, über High-Throughput-Methoden für die Wirkstoffentwicklung bis zur umweltfreundlichen Verfahrensentwicklung durch biotechnologische Methoden reicht das Anwendungsspektrum. Die Systembiologie eröffnet neue Ansätze zur Simulation lebender Systeme, um zu verstehen, wie Signalleitung und Stoffwechselprozesse zusammenwirken.
- Mit ihren miniaturisierten Komponenten erobert die Mikroreaktionstechnik bisher unerschlossenes Terrain in der Handhabung von Reaktionen, die im industriellen Maßstab mit konventionellem Equipment verfahrenstechnisch nicht beherrschbar wären oder mit mangelhafter Selektivität bzw. Sicherheit ablaufen.
- Der neue Ansatz für Innovationen der Pumpenhersteller beinhaltet Pumpen und Systeme. Auch das seitens der Pumpen- und Kompressorenhersteller mit Nachdruck propagierte Konzept der “Life Cycle Costs“, bei dem die Transparenz sämtlicher im Zusammenhang mit dem Betrieb beispielweise einer Pumpe anfallenden Kosten angestrebt wird, findet zunehmend Akzeptanz auf der Betreiber- bzw. Kundenseite. Das heißt, über die unmittelbaren Anschaffungskosten hinaus wird auch der Aufwand für Betriebskosten, Energiekosten, Wartung, Ausfallsicherheit etc. präzise quantifiziert, um bei Investitionsentscheidungen berücksichtigt werden zu können.
- Superkritische Fluide finden zunehmend Anwendung in der Prozeßindustrie, nicht nur bei Extraktionsverfahren, sondern auch in Form von umweltfreundlichen Lösungsmitteln bei chemischen Synthesen.
- Der Weltmarkt für Nanotechnologie wächst jährlich um 13 %. Anwendungen reichen von Halbleitern über Katalysatoren, über die Medizin bis hin zu Konsumgütern. Zahlreiche Aussteller haben neue Technologien und Anwendungen in ihrem Portfolio. Innovative Lösungen zur Herstellung maßgeschneiderter Nanopartikel kommen heute aus der Chemie. Zielgerichtet aus Molekülen aufgebaut, sind sie als Werkstoff oder Werkzeug gleichermaßen gefragt. Mit neuen physikalisch-chemischen Eigenschaften, die sich kontinuierlich über die Teilchengröße einstellen lassen, können Wunschmaterialien hergestellt werden, die in der Mikro- und Optoelektronik, in der Chipherstellung und Biotechnologie, für neue Katalysatoren, Farbpigmente und Kosmetika bis hin zur Solartechnik sowie Lebensmittel- und Pharmaverpackung Anwendung finden.
Konzept ACHEMA worldwide überzeugt Aussteller und Besucher
Mit der ACHEMA 2003 startet der zweite Zyklus „ACHEMA worldwide“, dem nach bewährtem Konzept die 6. ACHEMASIA in Beijing/PR China vom 11. bis 15. Mai 2004 und die 2. ACHEMAMERICA in Mexico-City vom 12. bis 15. April 2005 folgen. Mit diesem Veranstaltungskonzept - drei Ausstellungskongresse im Dreijahresturnus auf drei Kontinenten – bietet die DECHEMA als Veranstalter den ausstellenden Unternehmen in jedem der drei großen Wirtschaftsräume EU, Fernost und Nordamerika eine dem Qualitätsstandard der ACHEMA verpflichtete Plattform. Auf die jeweils regionale Situation zugeschnitten und unterstützt von einem starken Netzwerk lokaler Partner, eröffnen sich damit für Aussteller exzellente Chancen der Kontaktanbahnung auch auf teilweise schwierigem oder ungewohntem Terrain. Auf drei Kontinenten im Dreijahreszyklus in den Wachstumsregionen der Prozeßindustrien präsent zu sein, und damit einen Beitrag zum Aufbau und Ausbau von weltweiten Netzwerken für die Prozeß- und Investitionsgüterindustrie zu leisten, wird von den Ausstellern überaus begrüßt. Denn die Globalisierung fordert mehr denn je: die Angebote müssen den Märkten folgen.
Im Focus: China
Die 2004 nun bereits zum sechsten Mal stattfindende ACHEMASIA in Bejing hat sich in Fernost inzwischen als Nr.1 für die Ausrüsterbranchen der Prozeßindustrie in Asien etabliert. Der asiatische Markt und insbesondere China ist für die internationalen Ausrüster der Prozeßindustrie ein Markt mit Zukunft. In dem China-Wirtschaftsforum während der ACHEMA 2003 zum Thema „China´s process industry – present state and future prospects“ diskutierten Experten und Chinakenner die aktuellen wirtschaftlichen, politischen und technologischen Entwicklungen.
„China will wieder zur Wirtschaftsmacht Nr. 1 aufsteigen“, sagte Dr. Konrad Seitz, der frühere Deutsche Botschafter in China, in seinem Festvortrag zum Thema „Mündet die Globalisierung in ein chinesisches Jahrhundert?“ anläßlich der Schlußsitzung zur ACHEMA 2003. China entwickele sich derzeit zu einem Hochtechnologiestandort, sagte er. Allein in Shanghai entstehen 20 Chipfabriken. Selbst Japan, Mexiko, Singapur oder Malaysia verlagern ihre Fertigung im IT-Bereich oder bei PCs und Digitalkameras teilweise nach China. In China studieren sechs Millionen Chinesen an den Hochschulen, jährlich drängen 400.000 ausgebildete junge Ingenieure ins Berufsleben. Große deutsche Unternehmen sind in China bereits gut aufgestellt, wie beispielsweise VW, Siemens, Thyssen, BASF, Degussa. „Aber auch die Mittelständler haben hier gute Chancen“, sagte Seitz, der ein Kenner der chinesischen Wirtschaft ist.
Im Focus: Mexiko
Die erste ACHEMAMERICA, die im vergangenen Jahr in Mexico City stattgefunden hat, wurde mit 212 Ausstellern aus 16 Ländern und 5.500 Teilnehmern auf Anhieb ihrem Anspruch als führende Veranstaltung der Prozeßindustrie auf dem amerikanischen Kontinent gerecht. Mexiko als Bestandteil der Nordamerikanischen Freihandelszone NAFTA und als Bindeglied zwischen dem hochgradig industrialisierten Norden und dem aufstrebenden Lateinamerika hat aus beiden Regionen sowohl Besucher wie Aussteller anziehen können.
Mexiko mit 104 Millionen Einwohnern ist inzwischen die neuntgrößte Wirtschaft der Welt, ist führend in Lateinamerika und hat inzwischen sogar Brasilien übertroffen. Das unlängst geschlossene Freihandelsabkommen mit der Europäischen Union hat europäischen Firmen den Zugang zum mexikanischen Binnenmarkt geöffnet. In Mexiko sind etwa 800 deutsche Unternehmen, in Lateinamerika insgesamt etwa 2.000 mit Direktinvestitionen vertreten. Rafael Beverido Lomeli, Direktor von PEMEX-Petroquimica, dem siebtgrößten Erdölunternehmen der Welt, kündigte auf dem Mexiko-Wirtschaftsforum während der ACHEMA 2003 ein neues Investitionsprogramm an, besonders das Raffinerie-Projekt PHOENIX. Damit soll privates Kapital in Milliardenhöhe (US-Dollar) für die Modernisierung und den Ausbau der Petrochemie in Mexiko angeworben werden. Für die Wirtschaftsbeziehungen internationaler Unternehmen mit Mexiko hat deshalb die ACHEMAMERICA als Forum für die Prozeßindustrien eine besonders herausragende Bedeutung.
Quelle: DECHEMA Ausstellungs-GmbH