DVGW als Vorreiter für treibhausgasneutrale Energie- und nachhaltige Wasserversorgung
An seinem Gründungstag am 21.Mai vor 160 Jahren unterstreicht der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) vor Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Partnerverbänden in Berlin die Bedeutung einer stabilen, nachhaltigen Versorgung mit Energie und Wasser. Im Fokus stehen gegenwärtig die wichtigen politischen Weichenstellungen für die Transformation des Energiesystems unter Nutzung CO2-freier Gase ebenso wie für eine zukunftsfeste Trinkwasserversorgung.
Politischer Diskurs zum 160jährigen Bestehen. (Foto: DVGW)
Der Energiewende in Deutschland muss eine stabile Energieversorgung zugrunde liegen. Nur dann können Planungssicherheit für die Verbraucher und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit sichergestellt werden. Möglich ist dies durch die Nutzung bestehender Infrastrukturen zur Versorgung mit CO2-neutralen Gasen und Erdgas und deren Verknüpfung mit dem Stromsystem. „Der aktuelle energiepolitische Ordnungsrahmen ist nicht geeignet, die Kopplung der zentralen Energieinfrastrukturen Gas und Strom für ein klimaschonendes Energiesystem der Zukunft mit zunehmend erneuerbarer Erzeugung zu unterstützen. Denn die bestehenden Regularien sind zu sehr von den Barrieren zwischen Energieträgern und Verbrauchssektoren geprägt“, so der DVGW-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Gerald Linke. Und weiter: „Darüber hinaus werden Relevanz und Nutzen von Energie-Gasen sowie der dazugehörigen Infrastrukturen bisher unterbewertet. Das muss sich ändern.“
Staatssekretär Andreas Feicht betont anlässlich des DVGW-Jubiläums: „Erdgas und CO2-neutrale Gase wie Wasserstoff zeichnen sich als flexible und verlässliche Energieträger aus. Die bereits vorhandene Gasinfrastruktur ist außerdem ein idealer Ausgleichsspeicher und Transportweg für regenerative Energien. Für die Neuausrichtung unserer Energieversorgung ist sie daher unverzichtbar. In dem Strategieprozess Gas 2030 greifen wir auf das Know-how und die langjährige Expertise des DVGW zurück und definieren gemeinsam den künftigen Beitrag von Energiegasen zur Energieversorgung in Deutschland.“
Auch die Wasserversorgung steht vor einer Zeitenwende: Nitratgrenzwerte werden vielerorts weiterhin überschritten, neuartige Schadstoffeinträge stellen hohe Anforderungen an die Wasseraufbereitung. Hinzu kommen technologische Herausforderungen wie die Digitalisierung, die Modernisierung der kommunalen Infrastruktur und deren Anpassung an den demografischen Wandel. Nichts scheint jedoch drastischer den dringenden Handlungsbedarf zu verdeutlichen wie die langen Hitze- und Dürrephasen des Sommers 2018, in denen der Wasserbedarf bei gleichzeitig knapper werdenden Ressourcen deutlich anstieg – ein Stresstest für die Branche der Wasserversorger.
Zur Bewältigung dieser Herausforderungen hat der DVGW die Dialogkampagne „Wasser-Impuls“ gestartet. Sie sensibilisiert für die Gefahren der Wasserversorgung und schafft ein Problembewusstsein bei Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Der Wert des Wassers soll so wieder in den Fokus der Öffentlichkeit rücken. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn erklärt dazu: „Wasser aus der Leitung in sehr guter Qualität ist eine Selbstverständlichkeit. Lassen Sie uns weiterhin gemeinsam daran arbeiten, die hohe Qualität und Zuverlässigkeit der Trinkwasserversorgung zu sichern. Der DVGW ist hierbei ein starker und wichtiger Ansprechpartner– auch über nationale Grenzen hinaus.“
Ziel des DVGW ist es, mit Daten und Fakten aus der Praxis und der Forschung und Entwicklung gemeinsam mit der Politik nachhaltige Entwicklungspfade für die zeitgemäße Versorgung mit klimaschonender Energie und hochwertigem Trinkwasser zu finden. Der DVGW ist weltweit der älteste durchgängig bestehende Fachverband seiner Branchen.