Industriearmaturen: Starker Jahresstart trotz globaler Risiken

26.08.2025
Die Industriearmaturenbranche wächst im 1. Halbjahr 2025 um 8 Prozent. Trotz Zöllen und schwächerem China-Export bleibt die Lage stabil. Für das Gesamtjahr erwartet der VDMA ein Umsatzplus von rund 4 Prozent.
Industriearmaturen: Starker Jahresstart trotz globaler Risiken

Bildquelle: VDMA e.V.

Die Industriearmaturenbranche blickt auf ein erfolgreiches erstes Halbjahr 2025 zurück. Mit einem Umsatzplus von insgesamt 8 Prozent (preisbereinigt 4 Prozent) übertraf die Branche erneut die Erwartungen. Während das Inlandsgeschäft um 6 Prozent zulegte, verzeichnete das Auslandsgeschäft ein Plus von 9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

„Trotz der Zollkonflikte mit den USA bleibt die Stimmung in der deutschen Industrie überraschend stabil“, kommentiert Axel Weidner, Vorsitzender des Fachverbands Armaturen und Gesellschafter der Mankenberg GmbH, die aktuelle Lage.

Das Investitionspaket der neuen Bundesregierung könnte 2026 für zusätzlichen Schub sorgen. „Noch zeigen sich einige Abnehmerbranchen wie die Chemie zurückhaltend, doch wir erwarten Impulse aus anderen Industriezweigen weltweit – insbesondere aus dem Zukunftsmarkt Wasserstoff sowie Energieerzeugung und Pharma“, betont Weidner.

Alle Sparten im Plus
Alle Produktbereiche legten im ersten Halbjahr zu: Absperrarmaturen (+8 Prozent), Sicherheits- und Überwachungsarmaturen (+8 Prozent) sowie Regelarmaturen (+6 Prozent). Vor allem im Inland zeichnete sich nach einem schwachen Vorjahr eine Trendwende ab.

Das Auslandsgeschäft knüpfte für alle Bereiche an das positive Vorjahr an. Der Ausblick fällt dagegen etwas verhaltener aus. Insgesamt sanken die Auftragseingänge nach Zahlen des VDMA im ersten Halbjahr real um 1 Prozent. Nur bei Regelarmaturen lag der Ordereingang preisbereinigt über dem Ergebnis des Vorjahreszeitraums.

Exportgeschäft mit Gegenwind
Die Ausfuhren erreichten in den ersten sechs Monaten 2025 einen Wert von 2,7 Milliarden Euro und blieben damit nahezu stabil (-0,2 Prozent). Dabei verlor China als wichtigster Absatzmarkt deutlich an Dynamik. Die Exporte in die Volksrepublik sanken im ersten Halbjahr um 7,7 Prozent auf 310,8 Millionen Euro. Das Ausfuhrgeschäft mit dem zweitwichtigsten Handelspartner USA kletterte dagegen um 2,3 Prozent auf 280,2 Millionen Euro. Die Exporte nach Frankreich nahmen leicht um 0,5 Prozent zu. Das Land behauptete damit weiterhin Platz drei der wichtigsten Absatzmärkte mit einem Abnahmevolumen von 160,3 Millionen Euro.

„Der chinesische Markt ist anspruchsvoller geworden ist“, erläutert Dr. Laura Dorfer, Geschäftsführerin des Fachverbandes Armaturen. „Unsere Mitglieder berichten von sinkenden Exportzahlen im ersten Halbjahr und spürbaren Hürden beim Marktzugang – zum Teil bedingt durch eine Bevorzugung nationaler Anbieter. Gleichzeitig erleben wir, dass chinesische Wettbewerber in unseren traditionellen Auslandsmärkten immer aktiver werden. Das US-Geschäft blieb bislang trotz der Zollthematik robust. Der internationale Wettbewerb verschärft sich aber deutlich.“

Ausblick
Trotz eines herausfordernden Umfelds erwartet der Fachverband vor dem Hintergrund des guten Jahresstarts für das Gesamtjahr 2025 ein Umsatzplus von rund 4 Prozent. „Die zweite Jahreshälfte bleibt anspruchsvoll, doch die Branche ist krisenfest aufgestellt“, so Dorfer.

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