Digitalisierung beschleunigt Nachhaltigkeit in der Prozessindustrie
Im Digital Hub und in der Green Innovation Zone zeigt Siemens auf der diesjährigen ACHEMA, wie Industrieunternehmen Digitalisierung und Nachhaltigkeit effizient verbinden können (Bildquelle: Siemens AG)
„Als einer der Hauptverursacher von CO2-Emissionen steht die Prozessindustrie unter besonderem Druck, klimaschonend zu produzieren“, sagt Eckard Eberle, CEO Process Automation bei Siemens. „Ein ganzheitliches und effektives Nachhaltigkeitsmanagement kann nur funktionieren, wenn Industrieunternehmen konsequent auf Digitalisierung und Automatisierung setzen.“ In mehr als 20 Vorträgen und Best-Practice-Präsentationen veranschaulicht Siemens, wie Unternehmen die Digitalisierung und Automatisierung einsetzen und ihre Produkte, Anlagen und Prozesse nachhaltiger gestalten können.
Umfassendes Portfolio für eine nachhaltige Prozessindustrie
Siemens ist in diesem Jahr mit einem integrativen Ansatz auf der ACHEMA präsent. So präsentiert sich das Unternehmen in vielen relevanten Themenbereichen, verzichtet aber auf einen größeren eigenen Stand. Neben der Green Innovation Zone (Halle 6) und dem Digital Hub ist Siemens Teil mehrerer Gemeinschaftsstände zu verschiedenen Branchenthemen: beim Elektrotechnikverband ZVEI, PROFIBUS and PROFINET International (PI) und bei der Fieldcomm Group (alle Halle 11).
In der Green Innovation Zone setzt Siemens in diesem Jahr Schwerpunkte bei den Themen Wasserstoff und chemisches Recycling. Auf dem Weg zu einer echten Kreislaufwirtschaft in der Prozessindustrie kommt dem chemischen Recycling eine entscheidende Rolle zu. Im Kern geht es darum, Abfälle wie Reifen, Batterien und Kunststoffe wieder in jene Ausgangsrohstoffe zu zerlegen, die für die Herstellung eingesetzt wurden, etwa Öl und Gas. Die so recycelten Rohstoffe können nach einer Aufbereitung wiederum als Einsatzstoff für die chemische Industrie genutzt werden.
Das ist auch die Geschäftsidee von Pyrum Innovations. Das Startup-Unternehmen aus dem Saarland hat eine neuartige Pyrolyse-Technologie entwickelt, mit deren Hilfe Altreifen wieder in Primärrohstoffe umgewandelt werden können. Um ihr Verfahren schnell zu skalieren, setzt Pyrum Innovations auf das gesamte Automatisierungsportfolio und Branchen-Know-how von Siemens – vom webbasierten Prozessleitsystem Simatic PCS neo bis hin zu intelligenten Messgeräten. Details dazu präsentieren Siemens und Pyrum Innovations in einem gemeinsamen Vortrag in der Green Innovation Zone der ACHEMA.
Wasserstoff wichtiger Baustein für grüne Prozessindustrie
Kohlenstoffarmer Wasserstoff ist ein wichtiger Baustein für die Dekarbonisierung ganzer Industrien sowie des Energie- und Transportsektors. Mit seinem wasserstofffähigen Portfolio bedient Siemens Prozess-OEM-, EPC- und Endkunden, um Ausrüstungsmodule oder ganze Anlagen entlang der Wasserstoff-Wertschöpfungskette zu bauen und zu betreiben – von der Wasserstoffproduktion über die Umwandlung, Speicherung und den Transport bis hin zur Nutzung. Worauf es dabei ankommt, zeigt Siemens ebenfalls in mehreren Vorträgen in der Green Innovation Zone.
Das Rückgrat für Wettbewerbsfähigkeit in der Prozessindustrie ist die Leittechnik. Mit dem webbasiertem Prozessleitsystem Simatic PCS neo trägt Siemens an der zentralen Stelle der Anlagensteuerung zu einem umfassenden Nachhaltigkeitsmanagement bei. Durch die standort- und geräteunabhängige Steuerungsmöglichkeit der PCS neo können Betreiber weltweit auf das Leitsystem zugreifen und ihre Anlagen steuern. Damit entfallen Reisen an einzelne Anlagenstandorte für Betrieb oder Einweisungen in das Leitsystem. Zudem lassen sich bestehende Anlagenkomponenten in das Leitsystem integrieren, die bereits unter anderen Systemen wie beispielsweise SIMATIC PCS 7 gelaufen sind.
Große Nachfrage für innovative Software
Im Digital Hub in Halle 11 steht die digitale Transformation im Mittelpunkt: Potenziale für die Prozesssteuerungs-Community, Technologien und Anwendungsfälle mit Fokus auf Software und Plattformen, Cloud und Infrastruktur sowie Digitalberatung. Auch hier ist Siemens mit mehreren Themen vertreten. Eberle: „Gerade in den Bereichen Prozessoptimierung, Modernisierung bestehender Anlagen oder Flexibilisierung von Anlagen und Kapazitäten gibt es heute einen enormen Bedarf nach innovativen Digitallösungen. Damit die passende Software aber ihre volle Kraft entfalten kann, müssen Unternehmen auf integrierte Technologieplattformen setzen, die alle Produktionsbereiche miteinander verbinden.“
Asset Performance Management und modulare Produktion am ZVEI-Gemeinschaftsstand
Mit der Asset Performance Suite zeigt Siemens ein Angebot aus seiner neuen offenen und digitalen Business-Plattform Siemens Xcelerator. Diese Anlagen-Asset-Management-Lösung unterstützt die vorausschauende Wartung von Anlagenkomponenten wie Pumpen oder Ventilen, erkennt mithilfe künstlicher Intelligenz Muster im Betrieb dieser Komponenten und ermöglicht damit höchstmögliche Zuverlässigkeit und Effizienz für alle Assets einer Anlage (ZVEI-Gemeinschaftsstand, Halle 11).
Die Fähigkeit zu einer modularen Produktion ist für viele Industrieunternehmen ein entscheidender Schritt, um künftig wettbewerbsfähig zu bleiben. Unterschiedliche Anlagenmodule können damit je nach Bedarf in den Produktionsprozess hinzufügt und direkt in das Prozessleitsystem integriert werden. Möglich macht dies der Industriestandard Module Type Package (MTP) nach der NAMUR-Empfehlung NE 148. Wie Unternehmen diesen Produktionsstandard für sich nutzen können, zeigt Siemens ebenfalls auf dem Gemeinschaftsstand des ZVEI.
Quelle: Siemens Aktiengesellschaft