SHK-Fachbetrieb setzt auf Dezentrales Pumpensystem

03.03.2011

Zukunftsorientiert präsentiert sich das neue Firmengebäude des SHK-Familienbetriebs Gieseler im schleswig-holsteinischen Hohenwestedt. Bei der gebäudetechnischen Ausstattung ihres neuen Betriebsgebäudes entschieden sich die Inhaber des Fachhandwerkunternehmens, Hans-Otto Gieseler und Sohn Michael, für das Dezentrale Pumpensystem „Wilo-Geniax“.

SHK-Fachbetrieb setzt auf Dezentrales Pumpensystem

Mit Wilo-Geniax in ihrem neuen Betriebsgebäude können Gieselers interessierten Kunden die Funktion und Handhabung des Systems live demonstrieren. (Foto: Wilo)

Es ist mit mehreren Miniaturpumpen an den Heizflächen bzw. Heizkreisen eine Alternative zum klassischen Systemaufbau mit Thermostatventilen. Die herkömmliche „Angebotsheizung“ mit zentraler Heizungspumpe wird durch eine „Bedarfsheizung“ abgelöst – gepumpt wird nur, wenn Wärme benötigt wird. „Wilo-Geniax“ ermöglicht eine Heizenergieeinsparung um durchschnittlich 20 Prozent.

Für ein mit „Wilo-Geniax“ ausgestattetes Einfamilienhaus wurden im Vergleich zu einem identischen, hydraulisch abgeglichenen Haus 20 Prozent Heizenergieeinsparung und 50 Prozent Stromeinsparung durch eine Langzeit-Vergleichsmessung des Fraunhofer Instituts für Bauphysik (IBP) im Praxistest bestätigt und vom TÜV Rheinland offiziell zertifiziert.

Vom Einsatz des Dezentralen Pumpensystems versprach man sich beim SHK-Unternehmen Gieseler gleich doppelten Nutzen: hohe Energieeinsparungen für das eigene Betriebsgebäude und eine Möglichkeit, interessierten Kunden die innovative Technologie, d. h. ihre Komponenten und Funktionen in der Praxis zu demonstrieren.

Im Jahr 2009 entstand der Neubau mit zwei Einliegerwohnungen im Obergeschoss – insgesamt rund 400 m² Nutz- und Wohnfläche. Bei der haustechnischen Ausstattung ließ der technischen Neuerungen gegenüber stets aufgeschlossene Seniorchef seinem Sohn Michael weitgehend freie Hand. Dieser strebte eine möglichst starke Reduzierung der Energiekosten bei gleichzeitig maximalem Komfort an. Doch auch der verkaufsfördernde Nutzen einer solchen Vorzeigeinstallation stand für Michael Gieseler im Vordergrund: „Das eigene Betriebsgebäude ist ja gewissermaßen auch ein Aushängeschild für die technische Kompetenz des Unternehmens.“

Daher setzte Michael Gieseler überwiegend auf eine Kombination regenerativer Energien und energiesparender Technologien wie Erdwärme, Solarthermie und Photovoltaik. Bei der Pumpenausstattung verließ man sich auf die Technik von Wilo – und das nicht nur hinsichtlich des Dezentralen Pumpensystems: Alle Kreisläufe zwischen den Wärmeerzeugern und dem Pufferspeicher der Heizung bzw. dem Trinkwarmwasserspeicher sowie die Solekreisläufe von Wärmepumpe und Solarthermieanlage werden mit stromsparenden Hocheffizienzpumpen der Baureihen „Wilo-Stratos“ und „Wilo-Stratos ECO“ betrieben. Darüber hinaus werden die Sanitäranlagen des Betriebsgebäudes aus einer unterirdisch angelegten Zisterne mit 10.000 Liter Fassungsvermögen über eine Regenwassernutzungsanlage „Wilo-Rainsystem AF“ gespeist.

Vom innovativen Ansatz des 2009 eingeführten Dezentralen Pumpensystems waren die beiden Heizungsprofis von Anfang an begeistert. „Uns hat überzeugt, dass ‚Wilo-Geniax’ nicht nur Heizenergie spart, sondern auch einen erheblichen Komfortgewinn bietet“, betont Hans-Otto Gieseler. Das Dezentrale Pumpensystem optimiert mit mehreren elektronisch geregelten Miniaturpumpen an den Heizflächen anstelle von Thermostatventilen die Hydraulik der Wärmeverteilung bei Warmwasserheizungen. Eine zentrale Steuereinheit mit moderner Computertechnik, der „Geniax-Server“, der mit Bediengeräten sowie Raumtemperatursensoren, aber auch mit dem Wärmeerzeuger vernetzt ist, erkennt den Wärmebedarf der einzelnen Räume und versorgt die Heizkörper individuell mit Hilfe robuster, stromsparender Miniaturpumpen. Über Raumbediengeräte können für jeden Raum individuell Wunschtemperaturen eingestellt sowie Zeitprofile für Temperaturabsenkungen zu Nichtnutzungs- und Abwesenheitszeiten oder auch eine Nachtabsenkung programmiert werden. „Aufgrund der zahlreichen Vorteile, die das Systems bietet, erschien es uns als eine gute Idee, diese zukunftsweisende Technologie nicht nur selbst zu nutzen, sondern auch unseren Kunden im laufenden Betrieb demonstrieren zu können.“ So habe man die Referenz im eigenen Haus, so der Seniorchef.

„Aus Sicht des Installateurs ist zudem der automatische hydraulische Abgleich durch das System eine wirkliche Erleichterung der Arbeit“, fügt Sohn Michael hinzu. „Denn der hydraulische Abgleich ist eine in den letzten Jahren immer häufiger abgerufene Leistung im Heizungsbauhandwerk“. Der automatische hydraulische Abgleich mit ‚Wilo-Geniax’ ist zudem ein wichtiges Vermarktungsargument gegenüber dem Kunden. Denn dieser spart so die Service-Kosten für den bei Inbetriebnahme einer neuen oder modernisierten Heizungsanlage empfohlenen manuellen Abgleich.

Mit dem Know-how des SHK-Fachbetriebs war die Installation der Heizungsanlage kein Problem. Das Betriebsgebäude inklusive der Einliegerwohnungen – insgesamt ca. 255 m² beheizte Fläche – wird über Fußbodenheizungen erwärmt. In den Heizkreisverteilern sind insgesamt 22 „Geniax-Pumpen“ samt Pumpenelektroniken montiert. Busleitungen verbinden die verschiedenen Systemkomponenten mit dem „Geniax-Server“. Dieser ist über eine 0-10 V-Schnittstelle mit dem Wärmeerzeuger verbunden, so dass eine bedarfsgeführte Vorlauftemperatur realisiert werden kann. An 16 Raumbediengeräten lassen sich Zeit- und Temperaturprofile für jeden Raum individuell einstellen.

Mit dem neuen Betriebsgebäude für das familieneigene Fachhandwerksunternehmen haben die SHK-Profis Gieseler ein Objekt realisiert, das in Sachen Energieeffizienz aber auch bei dem durch die Gebäudetechnik erzielbaren Arbeits- und Wohnkomfort echte Maßstäbe setzt. Vom Einsatz des Dezentralen Pumpensystems profitieren Gieselers zudem durch den verkaufsfördernden Nutzen als Anschauungsobjekt vor Ort. „Hier können wir dem Kunden direkt am Objekt demonstrieren, wie man heute eine energiesparende und komfortable Haustechnik realisiert“, resümiert Hans-Otto Gieseler.

Quelle: WILO SE

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