Schwacher Dollar belastet Umsätze und Ergebnis

05.08.2003

Asslar, Deutschland, 5. August 2003. Pfeiffer Vacuum, führender Hersteller von hochwertigen Vakuumpumpen, Mess- und Analysegeräten sowie kompletten Vakuumsystemen, gibt das Ergebnis des 1. Halbjahres 2003 bekannt.

Die wichtigsten Zahlen im Überblick

1. HJ / 20031. HJ / 2002Veränderung
Umsatz€ 66,6 Mio.€ 73,5 Mio.-9,3%
Betriebsergebnis (EBIT)€ 4,7 Mio.€ 8,7 Mio.-45,5%
Ergebnis nach Steuern€ 3,6 Mio.€ 5,6 Mio.-35,5%
Ergebnis pro Stückaktie€ 0,41€ 0,64-35,9%
Auftragseingang€ 69,5 Mio.€ 74,8 Mio.-7,1%
Auftragsbestand€ 23,9 Mio.€ 27,9 Mio.-14,3%

Q2 / 2003Q2 / 2002Veränderung
Umsatz€ 31,5 Mio.€ 36,5 Mio.-13,7%
Betriebsergebnis (EBIT)€ 1,3 Mio.€ 4,1 Mio.-67,5%
Ergebnis nach Steuern€ 0,9 Mio.€ 2,7 Mio.-66,9%
Auftragseingan€ 35,2 Mio.€ 39,4 Mio-10,7%

Zwei Faktoren, die vom Unternehmen nicht zu beeinflussen sind, belasten Umsatz und Ergebnis:

  • Ein im April 2003 verabschiedetes Gesetz der Bundesregierung, wonach Dividendenausschüttungen ab sofort nicht mehr steuerbegünstigt sind.
  • Die anhaltende Dollarschwäche.

Für Pfeiffer Vacuum bedeutet das im Berichtszeitraum:

  • Die Steuerquote stieg im 1. Halbjahr 2003 auf 47 Prozent (Vorjahr 39 Prozent).
  • Die Umsätze in den USA sanken nur geringfügig von 16,7 Mio. US Dollar (1.Halbjahr 2002) auf 16,1 Mio. Dollar (1. Halbjahr 2003).

Bedingt durch die Dollarschwäche ergibt dieser marginale Umsatzrückgang konsolidiert und in Euro bewertet ein Minus von 3,3 Mio. Euro. Mit anderen Worten: Die Hälfte des Umsatzrückganges resultiert aus der derzeitigen Dollarschwäche, der restliche Umsatzrückgang ist in der anhaltenden Konjunkturschwäche begründet.

Der Umsatz in Deutschland ging von 19,7 Mio. Euro (1. Halbjahr 2002) auf 17,9 Mio. Euro (1. Halbjahr 2003) zurück. In den anderen europäischen Ländern sank der Umsatz um 5,6 Prozent von 24,5 Mio. Euro (1. Halbjahr 2002) auf 23,1 Mio. Euro (1. Halbjahr 2003). Gegen den Trend entwickelten sich die Umsätze in Japan: Sie stiegen um 31,7 Prozent von 4,6 Mio. Euro auf 6,0 Mio. Euro. Der Anteil der Exporte nach Asien und Rest der Welt beträgt mittlerweile 16,6 Prozent vom Gesamtumsatz gegenüber 14,6 Prozent im Vorjahreszeitraum. Hier zahlt sich insbesondere das dichte Netz von Servicestützpunkten aus.

Dollareffekte und geringerer Umsatz haben zu einem Bruttoergebnis von 28,3 Mio. Euro und einer Bruttomarge von 42,4 Prozent geführt. Bei gleichen Wechselkursverhältnissen wie im Vorjahr und ohne flexible Arbeitszeitmodelle wäre die Bruttomarge etwa auf Vorjahresniveau.

Die Vertriebs- und Verwaltungskosten wurden um 2,4 Prozent gesenkt. Mit 7,2 Prozent vom Umsatz investiert das Unternehmen weiterhin auf hohem Niveau in die Entwicklung neuer Produkte. In Summe ergibt dies ein Betriebsergebnis von 4,7 Mio. Euro oder 7,1 Prozent vom Umsatz. Durch geschicktes Währungsmanagement und Zinseinkünfte konnte ein Ergebnis vor Steuern von 6,8 Mio. Euro oder 10,2 Prozent vom Umsatz erwirtschaftet werden.

Die Zahl der Mitarbeiter im Konzern sank um 5,6 Prozent von 824 auf 778. Durch flexible Arbeitszeitmodelle wurden die Kapazitäten im ersten Halbjahr 2003 angepasst und gleichzeitig die Fachkräfte gehalten. Bei den flexiblen Arbeitszeitmodellen werden weniger Stunden gearbeitet, aber der gleiche Lohn gezahlt. Dies belastet natürlich die aktuellen Quartalszahlen. Die jetzt nicht erbrachte, aberbezahlte Leistung wird später bei Anspringen der Konjunktur kostenlos zur Verfügung stehen. Bei den Auftragseingängen ist ein positiver Trend zu beobachten: Das Verhältnis von Auftragseingängen zu Umsätzen - die sogenannte book-to-bill-ratio – war sowohl im 2. Quartal 2003 wie auch im Gesamthalbjahr positiv, d. h. der Auftragseingang lag jeweils über den Umsätzen. Im 2. Quartal 2003 betrug die book-to-bill-ratio 1,12.

Die Bilanzzahlen des Unternehmens sind nach wie vor grundsolide: Im 1. Halbjahr 2003 gingen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von 21,9 Mio. Euro auf 18,0 Mio. Euro zurück, die Vorräte blieben konstant bei 22,4 Mio. Euro. Aus laufender Geschäftstätigkeit wurde im 1. Halbjahr 2003 ein Mittelzufluss von 12,5 Mio. Euro erwirtschaftet. Ein langfristiges Darlehen für Entwicklungsvorhaben in Höhe von 9 Mio. Euro wurde vorzeitig getilgt, so dass das Unternehmen jetzt keinerlei Bankverbindlichkeiten mehr hat. Im Juni 2003 wurden 4,9 Mio. Euro an Dividende ausgeschüttet. Die flüssigen Mittel betragen jetzt 68,0 Mio. Euro (72,3 Mio. Euro am 31.12.2002).

Vorstandsvorsitzender Wolfgang Dondorf: "Mit dem bisherigen Verlauf des Geschäftsjahres sind wir nicht zufrieden. Mit wenigen Ausnahmen stagniert die Wirtschaftsentwicklung immer noch in allen Regionen. Der Aufschwung, den unsere Politiker immer wieder avisieren, lässt auf sich warten und kommt unserer Einschätzung nach frühestens Anfang 2004. Der anhaltend schwache Dollar belastet unser Konzernergebnis. Mit neuen Produkten und verstärkten Vertriebsaktivitäten stärken wir unsere Marktposition. Trotz einer leichten Belebung bei Nachfrage und Auftragseingängen in den letzten Wochen scheint das Ende 2002 für 2003 gesteckte Umsatzziel nicht erreichbar zu sein. Aus heutiger Sicht rechnen wir zum Jahresende mit einem Umsatz von 140 bis 145 Mio. Euro."

Weitere Artikel zum Thema