KSB Konzern erzielt stark verbessertes Halbjahresergebnis

16.08.2006

Der Aufschwung der Weltwirtschaft hat sich 2006 fortgesetzt und im Investitionsgütersektor für anhaltend gute Rahmenbedingungen gesorgt. Eine positive Entwicklung zeigte sich in allen Regionen, einschließlich dem für KSB nach wie vor wichtigsten ...

... Absatzmarkt Europa. Auch in Deutschland hat sich die Konjunktur weiter erholt, wenngleich das Wachstum der Wirtschaft im globalen Vergleich unterdurchschnittlich blieb.

Aufgrund der weltweit starken Nachfrageentwicklung waren die Kapazitäten in der Pumpen- und Armaturenbranche im ersten Halbjahr 2006 deutlich besser ausgelastet als im Vorjahr. Die Konsolidierung der Branche setzte sich fort, indem einzelne Hersteller kleine und mittlere Akquisitionen tätigten, um ihr Sortiment abzurunden oder sich regional zu verstärken.

Entwicklung des Auftragseingangs

Der Auftragseingang im Konzern hat sich bis Ende Juni 2006 gegenüber den ersten sechs Monaten des Vorjahres um 21,4 Prozent (KSB AG: + 27,5 Prozent) erhöht. Zweistellige Zuwachsraten verzeichnete KSB bei Aufträgen aus dem Kraftwerkssektor, der Industrie, der Wasser- und Abwasserwirtschaft sowie dem Bergbau. Die noch vorwiegend auf Europa ausgerichtete Gebäudetechnik hat sich ebenfalls positiv entwickelt.

Zu dem stärksten Auftragszuwachs seit mehr als zehn Jahren haben energietechnische Großaufträge wesentlich beigetragen. So wird KSB in nächster Zeit neue Kraftwerke und Erweiterungsbauten in Mittel- und Nordeuropa sowie in Spanien mit Pumpen und Armaturen ausrüsten. Auch aus China gingen mehrere Großaufträge für die Ausrüstung kraftwerkstechnischer Anlagen ein.

Im Industriegeschäft hat sich die Auftragslage in Europa weiter verbessert. Dafür war wesentlich die Nachfrage von Anlagenbauern und Erstausrüstern verantwortlich. Kräftige Zuwächse erzielten auch die amerikanischen und asiatischen KSB-Gesellschaften, unter anderem mit Ausrüstungsaufträgen für Industriekessel (USA), Ölanlagen (Brasilien) sowie Tanker und Verladestationen zum Flüssiggastransport (Korea, Japan). Im Wassergeschäft profitierte KSB von der wachsenden Nachfrage nach Pumpen für die Meerwasserentsalzung, im Bergbau von der Erhöhung der Förderkapazitäten und dem damit verbundenen Bedarf an Feststoffpumpen.

Umsatzentwicklung

Der Konzernumsatz hat sich in den ersten sechs Monaten 2006 gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um 11,8 Prozent (KSB AG: + 4,9 Prozent) verbessert. In den Bereichen Energietechnik, Wasser, Abwasser und Bergbau waren zweistellige Zuwachsraten zu verzeichnen.

Gegenüber dem Auftragseingang lag der Umsatz im Konzern noch deutlich zurück. Dies steht im Zusammenhang mit einem erweiterten Projektgeschäft, in dem Aufträge erst zeitversetzt zu Umsatz werden.

Das prozentual stärkste Umsatzwachstum erreichten die KSB-Gesellschaften der Region Amerika. Dabei ist neben der guten Geschäftsentwicklung in Brasilien und den USA auch der Wertzuwachs von Real und US-Dollar gegenüber der Konzernwährung Euro zu beachten. Zweistellige Wachstumsraten verzeichneten ebenso die Gesellschaften in den Regionen Asien / Pazifik sowie Naher und Mittlerer Osten / Afrika.

Ergebnis im Konzern

Der Konzern hat mit 35,4 Mio € sein Halbjahresergebnis gegenüber dem des Vorjahres (14,5 Mio €) mehr als verdoppelt. Höhere Ergebnisbeiträge als 2005 lieferten vor allem die europäischen Gesellschaften, deren Kostenbasis sich durch Maßnahmen des Effizienzsteigerungsprogramms verbessert hat. Insbesondere die französische KSB S.A.S. konnte ihr Ergebnis kräftig steigern. Sie profitierte von einem erweiterten Geschäft mit Absperrklappen für die Tieftemperaturtechnik. Die deutsche KSB AG hingegen wies zur Jahresmitte mit - 8,9 Mio € (Vorjahr: - 11,1 Mio €) noch ein negatives Ergebnis aus, das sich jedoch bis Jahresende deutlich verbessern wird.

Veränderung der Belegschaftszahlen

Die Mitarbeiterzahl im Konzern lag zum Stichtag 30. Juni 2006 mit 12.834 auf dem Niveau des Vorjahres (12.826). Allerdings gab es innerhalb des Konzerns personelle Veränderungen infolge der Verlagerung von Nachfrageschwerpunkten in neue Märkte.

So verringerte sich bis Ende Juni 2006 die Beschäftigtenzahl in Europa gegenüber dem gleichen Vorjahresdatum um 172 auf 7.091. Gleichzeitig nahmen KSB-Gesellschaften in Amerika und Asien, wo die Nachfrage sehr hoch war, einen personellen Aufbau vor. Dies betraf vor allem die Gesellschaften in Indien sowie die US-Tochter GIW Industries Inc.

In Deutschland waren Ende Juni 4.275 Personen beschäftigt (Vorjahr: 4.442), davon 3.674 in der KSB AG (Vorjahr: 3.845). In der deutschen Muttergesellschaft hat sich der Personalstand in Folge eines umfangreichen Altersteilzeitprogramms verringert.

Zukunftsprogramme erhöhen Wettbewerbsfähigkeit und Rentabilität

Das 2003 gestartete und bis Ende 2006 laufende Effizienzsteigerungsprogramm wird in den europäischen Gesellschaften planmäßig rund 100 Mio € an Einsparungen realisieren, vor allem in Einkauf, Vertrieb, Produktmanagement, Entwicklung, Verwaltung und IT. Damit werden gegenläufige Steigerungen der Personal- und Materialkosten sowie der Preisverfall in einigen Branchen überkompensiert. Das Programm wird nach seinem Auslaufen in einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess überführt.

Um die Umsatzbasis zu verbreitern, führt KSB bis 2010 sein Wachstums- und Innovationsprogramm 700 Up weiter. Es zielt neben dem Ausbau des klassischen Produkt- und Dienstleistungsgeschäfts auf die Umsetzung neuer Geschäftsideen. Diese münden in die Entwicklung innovativer Produkte und neuer Serviceangebote.

Mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Fertigungsstandorte zu erhöhen, wird KSB bis Mitte 2007 an drei deutschen und zwei französischen Standorten das neue Produktionssystem ProSys umsetzen. Dieses dient einer Steigerung der Produktivität, wobei Prozesse vereinfacht, Durchlaufzeiten verkürzt und Zwischenlager abgebaut werden.

Ausblick

Der Auftragseingang im KSB Konzern wird sich auch im zweiten Halbjahr auf hohem Niveau weiterentwickeln. Allerdings ist für die zweite Jahreshälfte keine ähnliche Häufung von Großaufträgen zu erwarten wie in den ersten sechs Monaten. Daher wird sich die außerordentlich hohe Zuwachsrate voraussichtlich abschwächen.

Im zweiten Halbjahr ist beabsichtigt, die Auftragsabwicklung weiter zu beschleunigen, um vermehrt Umsatz zu generieren. Bei einer anhaltend guten Umsatzentwicklung strebt KSB für 2006 eine markante Verbesserung des Konzernergebnisses an. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Ergebnisentwicklung in der KSB AG, um die Verlustsituation der Muttergesellschaft schnellstmöglich zu beseitigen.

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