Kosteneinsparung bei Meerwasserentsalzung

21.06.2004

Auf der EUROMED 2004 (30.05.-06.02.2004) in Marrakesch, stellte die KSB Aktiengesellschaft, Frankenthal, ein neues System für den Einsatz in der Umkehr-Osmose-Entsalzung vor.

Kosteneinsparung bei Meerwasserentsalzung

"SalTec", das neue System für den Einsatz in der Umkehr-Osmose-Entsalzung.

Das "SalTec" genannte System ermöglicht es durch hydraulische Kraftübertragung Energiekosten gegenüber herkömmlichen Turbinenlösungen zu reduzieren.

Kernstück ist ein Drucktauscher, in dem die Energie der aufkonzentrierten Sole ohne mechanische Umwandlung direkt an das Frischwasser übertragen wird. So vermeidet man Verluste und erreicht einen geringeren Energieverbrauch pro Kubikmeter entsalzten Wassers.

"SalTec" ist für RO-Anlagen (Engl. Reverse-Osmosis, RO) mit einer Kapazität von bis zu 10.000 Kubikmetern pro Tag und Strasse ausgelegt. Der Betrieb einer solchen Anlage setzt Drücke voraus, die oberhalb des "osmotischen Druckes" des zu entsalzenden Wassers liegen. Beim Entsalzen fördert man die Flüssigkeit an einer Membrane entlang. Dabei durchdringt ein Teil des Wassers die Membrane und wird als entsalztes Wasser, so genanntes "Permeat", abgeführt.

Um Meerwasser zu entsalzen, benötigt man Drücke zwischen 60 und 90 bar. Eine Hochdruckpumpe sorgt für den Vordruck, der erforderlich ist, um den Umkehrosmoseprozess zu betreiben. Die verbleibende aufkonzentrierte Sole tritt mit hohem Druck aus dem Membran-Behälter aus und gibt diesen im Drucktauscher wieder an das frische Meerwasser ab. Eine Boosterpumpe fördert dieses anschließend zu den Membranen.

Eine elektronische Regelung erlaubt es, alle Betriebszustände der übergeordneten RO-Anlage zu erfassen und mit Pumpen- und Drucktauscher-Steuerung darauf zu reagieren. So beschleunigt und verzögert sie die Wassersäulen in den Drucktauscherrohren so sanft, dass beim Schalten der Drehventile des Drucktauschers keine Pulsationen auftreten.

KSB ist der erste Hersteller, der ein solches Komplettpaket für den RO-Prozess anbietet. Alle Komponenten sind seewasserfest und so dimensioniert, dass die Lebenszykluskosten von "SalTec" niedrig sind. Seit August 2003 läuft eine Versuchsanlage in Frankenthal.

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