Hohe Betriebssicherheit und Energieeffizienz in der industriellen Fertigung

06.07.2010

Das Unternehmen Von Ardenne Anlagentechnik in Dresden gehört zu den führenden Herstellern von Inline-Produktionsanlagen für die Beschichtung von Architekturglas und Photovoltaikmodulen, speziell für die sogenannte Dünnschichttechnologie.

Hohe Betriebssicherheit und Energieeffizienz in der industriellen Fertigung

Von Ardenne Anlagentechnik GmbH mit Sitz in Dresden (Foto: Wilo)

Angesichts der gestiegenen Nachfrage nach energiesparenden und zugleich wirtschaftlichen Bautechniken sowie nach regenerativen Energieerzeugungsanlagen musste das erfolgreiche Unternehmen in den vergangenen Jahren seine Produktionskapazitäten stetig ausbauen. Im Jahr 2006 erweiterte man daher die Produktionsstätte „Am Hahnweg“ im Gewerbegebiet Dresden-Weißig um eine Montagehalle sowie eine Logistikhalle und ein Gebäude mit Sozial- und Technikbereichen. Bei der Planung des neuen Gebäudekomplexes legte die Unternehmensleitung höchste Anforderungen an die Zuverlässigkeit, Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz der Produktionstechnik, aber auch der Gebäudetechnik fest. Bei der hierfür erforderlichen Pumpentechnik konnte der Dortmunder Pumpenspezialist Wilo aufgrund seines breiten Produktspektrums und seiner energieeffizienten Technik den hohen Ansprüchen des Investors in optimaler Weise gerecht werden.

Spezielles Anlagenkonzept

Eine Besonderheit der Gebäudetechnik ist die Kühlwasserversorgung, die über eine unterirdische Zisterne gedeckt wird. Damit die Technik während der Montage der Fertigungsanlagen für die Dünnschichtphotovoltaik keinen Schaden nimmt, muss die entstehende Wärme gezielt abgeführt werden. Je nach anlagenspezifischen Anforderungen entsteht so ein Kühlbedarf zwischen 500 und 1.000 kW. Zwei offene Kreisläufe mit unterschiedlichen Temperaturniveaus ermöglichen eine kontinuierliche Wiederverwertung des Kühlwassers. Im Brandfall kann das in der Zisterne bevorratete Wasser auch als Löschwasser genutzt werden.

Das Kühlwasser wird durch insgesamt 22 – als Druckerhöhungsanlagen ausgeführte – Bohrlochpumpen der Baureihe „Wilo-EMU NR“ bereitgestellt. Sie sorgen für eine absolut störungsfreie Versorgung der Prozesskühlung mit einem Betriebsdruck von 6,5 bar. Die maximale Fördermenge der drei Druckerhöhungsanlagen mit insgesamt 18 Pumpen in dem ersten Kühlkreislauf beträgt 324 m³/h, der Druckerhöhungsanlage mit zwei Bohrlochpumpen im zweiten Kühlkreis 36 m³/h. Zudem stehen für die Notwasserversorgung zwei weitere Bohrlochpumpen in Reserve. Um einen wirtschaftlichen Betrieb zu ermöglichen, sind die Druckerhöhungsanlagen durch Regelgeräte vom Typ „Wilo-CR-System“ elektronisch geregelt.

Leistungsstarke Kälteträgerbereitstellung

Die Kältekreisläufe, die für die notwendige Temperatur des Kühlwassers sorgen, werden mit zuverlässigen, elektronisch geregelten Inlinepumpen in Trockenläuferbauweise der Baureihen „Wilo-CronoLine-IL-E“ und „Wilo-VeroTwin-DP-E“ betrieben. Um die erforderlichen Kühltemperaturen der beiden Kältekreise zu erreichen, kommen ein Verdunstungskühler mit rund 800 kW Leistung und geschlossenem Wasser-Glykol-Kreislauf sowie ein luftgekühlter Kompakt-Kaltwassersatz mit 200 kW Leistung und Freikühlung zum Einsatz.

Die installierten Doppelpumpen der Baureihe „Wilo-VeroTwin-DP-E“ sind redundant angeordnet. Eine der beiden Pumpen übernimmt den Hauptbetrieb, während die zweite Pumpe als Reservepumpe zur Verfügung steht. In regelmäßigen zeitlichen Intervallen findet ein Wechsel statt, um eine gleichmäßige Auslastung beider Pumpen zu erreichen. Die in den Kühl- und Kaltwasserkreisläufen zum Einsatz kommenden Pumpen sind optimal auf die Betriebsbedingungen im Klima-Kälte-Bereich abgestimmt.

Die Strömungsverluste werden dank besonders glatter Oberflächen im Pumpengehäuse und im Laufrad minimiert, so dass ein optimaler Wirkungsgrad erreicht wird. Eine serienmäßige Kataphoresebeschichtung sowie eine zusätzliche Lackierung schützen vor Korrosion. Außerdem werden die Motorgehäuse werkseitig mit Kondensatablaufbohrungen ausgestattet, über die auftretendes Kondensat gezielt abgeführt wird. Daraus ergibt sich ein wirkungsvoller Schutz der Motoren. Unter dem Strich verlängert sich dadurch die Standzeit der Pumpen, zugleich verringern sich die Wartungskosten.

Stromsparpotenziale durch Hocheffizienzpumpen

Dank der Pumpentechnik von Wilo und dem innovativen Kühlwasserkonzept können auch in der Wärmeerzeugung und -verteilung Einsparpotenziale erschlossen werden. Der Bedarf der installierten Wasser-Wasser-Wärmepumpe mit 107 kW thermischer Leistung wird ebenfalls aus der Zisterne durch eine Bohrlochpumpe gedeckt. Durch das im Vergleich zum Grundwasser erheblich wärmere Prozesskühlwasser erreicht die Wärmepumpe optimale Arbeitszahlen. Die Gebäudebeheizung erfolgt über besonders energieeffiziente Deckenstrahlplatten und Flächenheizungen mit einem hohen Anteil Strahlungswärme. Hieraus resultieren ein geringerer Primärenergieverbrauch und deutliche Entlastungen bei den Energiekosten. Außerdem werden praktisch keine Staubpartikel durch umgewälzte Luft aufgewirbelt. So erfüllen Strahlungsheizungen auch optimal die Anforderungen für eine möglichst staub- und partikelfreie Raumluft. Dies ist für die empfindlichen Produktionsanlagen und -prozesse bei von Ardenne besonders vorteilhaft.

Elf Hocheffizienzpumpen der Baureihe „Wilo-Stratos“ versorgen sowohl Wärmepumpenkreise als auch die zur Wärmeübergabe installierten Deckenstrahlsysteme und Fußbodenheizungen. Durch die automatische Anpassung der Pumpenleistung an die wechselnden Betriebszustände lassen sich mit ihnen gegenüber ungeregelten Standardpumpen bis zu 80 Prozent Stromkosten einsparen.

Unter dem Strich konnte mit Unterstützung des Dortmunder Pumpenspezialisten Wilo ein ökologisch vorbildliches und auf die Produktionsprozesse optimal abgestimmtes Gesamtkonzept realisiert werden, das im Bereich der Industrieanlagen Maßstäbe setzt.

Quelle: WILO SE

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