Hochleistungs-Gleitringdichtung aus EKASIC-G als Standard

20.09.2006

Ein nicht bestimmungsgemäßer Gebrauch und infolge dessen Schäden an der Gleitringdichtung (GLRD) sind bei Kreiselpumpen noch immer Ausfallursache Nummer 1. Es lohnt also, sich intensiv mit der korrekten Auswahl der Dichtung zu befassen.

Hochleistungs-Gleitringdichtung aus EKASIC-G als Standard

Cartridge Wellenabdichtung der Baureihe CR mit dem neuen Werkstoff EKASIC G (Foto: Grundfos).

Generell ist Siliciumcarbid der Werkstoff der Wahl in einer Gleitringdichtung – härter als Quarz und Korund, wird seine Härte nur noch von einem Diamanten übertroffen. Gegenüber der Werkstoffpaarung Hartmetall/Kohle oder Hartmetall/Hartmetall besticht SiC/SiC durch seine Korrosionssicherheit und die Einsatzmöglichkeiten bei abrasiven Medien.

Doch auch hier musste der Pumpenbetreiber bislang Kompromisse eingehen, fehlen dem herkömmlichen SiC doch die Notlaufeigenschaft bei kurzzeitigem Trockenlauf und auch die Einsatzmöglichkeiten in Heißwasser sind beschränkt.

In den vergangenen Jahren haben die Werkstoffspezialisten von Grundfos verschiedene SiC-Qualitäten untersucht und deren Eigenschaftsprofile hinsichtlich ihrer Einsatzmöglichkeiten in Pumpen analysiert.

Während üblicherweise die SiC-Qualität SiC-P (poröser, direkt gesinterter SiC) zum Einsatz kommt, verwendet Grundfos für seine Gleitringdichtungen nunmehr die Top-Qualität SiC-G (EKASIC-G): Ein direkt gesinterter SiC mit eingelagertem Graphit – also die Kombination einer Hart/Hart und einer Hart/Weich Paarung. Die eingelagerten Graphit-Teilchen wirken wie ein trockenes Gleitmittel und reduzieren bei kurzzeitig fehlender Schmierung (kein Medium vorhanden, Trockenlauf) die Reibung – eine wichtige Eigenschaft, um die Standzeit der Gleitringdichtung und damit die Verfügbarkeit der Pumpe auch unter schwierigen Umgebungsbedingungen zu erhöhen.

EKASIC-G weist auch Vorteile beispielsweise beim Einsatz in demineralisiertem Wasser auf: Während andere SiC Qualitäten bei Einsatz mit demineralisiertem leicht korrodieren, bleibt SiC-G beständig.

orteile beim Fördern glykolhaltiger Medien

Besonders vorteilhaft erweist sich diese Gleitringsdichtungs-Qualität bei glykolhaltigen Medien wie Frostschutzmitteln und Wärmeträgermedien. Denn die dort enthaltenen Additive führen unter Umständen zu Leckagen der Gleitringdichtung: Zum einen können Additive wie Silicate oder Phosphate auf der Gleitringdichtungsoberfläche als harte Partikel auskristallisieren. Kohle als Gleitringsdichtungs-Partner wird dann sehr rasch durch Reibverschleiß ausfallen, das sehr harte SiC-G überzeugt hier durch höchste Verschleißbeständigkeit. Zum anderen können Glykole die beiden Gleitpartner bei längerer Stillstandszeit „verkleben“, hier punktet EKASIG-G durch seine geringe Adhäsionskraft.

Die neue Hochleistungs-Gleitringdichtung ist bei Grundfos nun Standard in den Wasser- und Industriepumpen der Baureihen CR, CH und CHI. Gut zu wissen: Der höhere Nutzen für den Betreiber ist nicht mit höheren Kosten verbunden.

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