Georg Fischer mit deutlich mehr Gewinn

20.07.2005

Georg Fischer setzt seine Wachstumsstrategie weiterhin erfolgreich um. Ein Umsatzplus von 5% und ein um fast 50% verbessertes Betriebsergebnis gegenüber Vorjahr zeigen die Erfolge im Markt und die Wirkung des Strukturprogramms. Diese Entwicklung dürfte sich im zweiten Semester fortsetzen.

Abschluss per 30. Juni 2005

Im ersten Semester 2005 haben sich die meisten Kennzahlen erneut deutlich verbessert. Der Konzernumsatz liegt mit CHF 1 852 Mio. um 4,8% über Vorjahr (CHF 1 767 Mio.). Besonders erfreulich ist die Umsatzsteigerung der größten Unternehmensgruppe GF Automotive, die im stagnierenden europäischen Markt zulegte. In Europa, dem wichtigsten Absatzgebiet, ergibt sich in den einzelnen Geschäftsfeldern ein uneinheitliches Bild.

In Deutschland zeichnet sich keine Belebung ab. In Amerika hält die starke Nachfrage an, und in Asien entwickeln sich die Märkte, mit einigen Ausnahmen, weiterhin sehr positiv. Insgesamt ist eine Abflachung des globalen Wirtschaftswachstums festzustellen, die sich in der Entwicklung des Auftragseingangs widerspiegelt.

Das zusätzliche Volumen und vor allem die Auswirkung des abgeschlossenen Strukturprogramms schlagen sich im wiederum deutlich verbesserten Ertrag des Konzerns nieder. Das Betriebsergebnis (EBIT) liegt bei CHF 122 Mio. (Vorjahr CHF 83 Mio.), was einer Steigerung von 47% entspricht. Mit einer EBIT-Marge von 6,6% (Vorjahr 4,7%) ist Georg Fischer dem Ziel, bis 2007 eine EBIT-Marge von 8% zu erreichen, wieder einen Schritt näher gerückt. Alle Unternehmensgruppen tragen zur Ertragsverbesserung bei. Im EBIT per 30. Juni 2005 ist einerseits ein positiver außerordentlicher Effekt aus dem Eingang einer abgeschriebenen Forderung und andererseits die Sonderbelastung im Zusammenhang mit der Produktionsverlagerung der Leichtmetall-Druckgießerei in München enthalten. Das Konzernergebnis liegt mit CHF 76 Mio. um knapp 50% über Vorjahr (CHF 51 Mio.). Die Nettoverschuldung hat sich gegenüber Vorjahr um CHF 117 Mio. reduziert und beträgt per 30. Juni 2005 CHF 765 Mio.

Auch nach Abschluss des Strukturprogramms werden die Anstrengungen zur Steigerung der Effizienz und zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit, insbesondere an den europäischen Standorten, energisch weitergeführt.

Unternehmensgruppen

GF Automotive ist trotz stagnierender Märkte gewachsen und hat die Ertragskraft weiter verbessert. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 4,6% auf CHF 926 Mio., der EBIT liegt mit CHF 57 Mio. um 16% über Vorjahr. Die EBIT-Marge erhöhte sich auf 6,2% (Vorjahr 5,5%). Das neue Werk für Alu-Druckguss in Suzhou (China) geht im August in Produktion. Georg Fischer unternimmt Anstrengungen zur Verbesserung der Konkurrenzfähigkeit der deutschen Produktionsstandorte. Im Rahmen der Maßnahmen zur Verbesserung der Profitabilität wird, wie bereits angekündigt, die Produktion aus München in andere bestehende Werke verlagert. Die damit verbundenen Kosten sind im Halbjahresergebnis von GF Automotive berücksichtigt. Die Rohmaterialpreise zeigen im Moment rückläufige Tendenz; die weitere Entwicklung ist offen.

Auch GF Piping Systems hat Umsatz und Ertrag erneut erhöht. Der Umsatz wuchs um 3,2% auf CHF 425 Mio., der EBIT verbesserte sich um 12% auf CHF 37 Mio. Die EBIT-Marge stieg von 8,0% auf 8,7%. Das wirtschaftliche Umfeld hat sich gegenüber Vorjahr nicht stark verändert. In Westeuropa zeigen sich Tendenzen zur Stagnation. Deutschland ist anhaltend schwach; dennoch hat GF Piping Systems im deutschen Markt zugelegt. Amerika entwickelte sich anhaltend gut. Im Wachstumsmarkt Asien waren eine Abschwächung der Bautätigkeit in China und die ausbleibenden Investitionen der Halbleiterindustrie spürbar.

GF Machine Tools steigerte den Umsatz um 7,4% auf CHF 501 Mio. und erzielte einen EBIT von CHF 29 Mio. (Vorjahr CHF 8 Mio.). Entsprechend hat sich auch die EBIT-Marge auf 5,7% erhöht. In Nordeuropa entwickelt sich das Geschäft positiv, während Südeuropa auf dem tiefen Niveau der Vorjahre verharrt. In Nordamerika, Lateinamerika und Asien hält das starke Wachstum an. Der Ausbau der Produktionskapazität in China ist abgeschlossen und ermöglicht rasche Expansionsschritte im wichtigsten Markt. Das Hochleistungs-Fräsgeschäft ist das am stärksten wachsende Produktsegment.

Highlights aus den Märkten

GF Automotive hat in wenigen Monaten ein neues Werk in Suzhou, China, erstellt und nimmt im August die Produktion von Leichtmetall-Druckguss-Komponenten auf. Ein von GF Automotive entwickelter Gusseisen-Werkstoff SiboDur erschließt durch seine Eigenschaften zusätzliches Potenzial für Gussprodukte, zum Beispiel als Alternative zu geschmiedeten Fahrwerksteilen, Kurbelwellen oder Pleueln.

GF Piping Systems hat seine Präsenz in nicht zyklischen Märkten weiter verstärkt. Das einfach zu installierende, temperaturisolierte Rohrleitungssystem Cool-Fit wird weltweit im aufstrebenden Markt für Kühlsysteme angeboten. Im Sektor Sanitär und Heizung bietet GF in Europa ein innovatives Stecksystem i-Fit an, das die Installationszeiten drastisch verkürzt. Für den chinesischen Markt produziert das Werk in Schanghai ein lokal entwickeltes System im Kunststoff PE-RT.

Bei GF Machine Tools verläuft die Entwicklung der neuen Produktgeneration im Bereich der Funkenerosion plangemäß. Unter anderem wurden zwei neue, im erweiterten Werk in China gefertigte Maschinen für das untere Preissegment eingeführt. Ebenso wurden zwei neue Produkte für das Hochgeschwindigkeitsfräsen lanciert. Die neu gegründete Verkaufsgesellschaft in Thailand verzeichnete einen guten Start.

Aussichten 2005

Ein ähnliches Resultat in der zweiten Jahreshälfte zu erreichen ist anspruchsvoll aber möglich, falls sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht unerwartet verschlechtern.

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