Georg Fischer liefert Rohrleitungssysteme zur Erdwärmenutzung für die Expo 2010

20.08.2010

Urbanisierung ist das Leitthema der Expo 2010 in Shanghai, denn dieser Trend ist eine der Herausforderungen des 21. Jahrhunderts.

Georg Fischer liefert Rohrleitungssysteme zur Erdwärmenutzung für die Expo 2010

Die Expo-Besucher empfinden The Axis vorrangig als oulevard, denn sie flanieren unter kühnen Zeltkonstruktionen auf dem 200 Meter langen Gebäude herum. (Foto: Georg Fischer)

Die Konzentration von Millionen Menschen in Städten macht ein Umdenken bei Verkehr, Versorgung und Energieverbrauch nötig. Das Hauptgebäude der Ausstellung, The Axis genannt, wird passender Weise mit einem umweltfreundlichen Erdwärmesystem gekühlt und beheizt. Für diese Zukunftstechnologie liefert GF Piping Systems die Rohrleitungssysteme.

Mit einer Mischung aus ungläubigem Staunen und Bewunderung blickt die Weltgemeinschaft seit einigen Jahren in Richtung China. Es scheint, als habe sich die aufstrebende Wirtschaftsmacht vorgenommen, in vielen Bereichen ins Guinness Buch der Rekorde aufgenommen zu werden. Der größte Flächenstaat Ostasiens ist mit mehr als 1,3 Milliarden Einwohnern das bevölkerungsreichste Land der Erde. Viele Regionen Chinas zählen zu den dichtbesiedeltsten der Welt. Die rasante Industrialisierung sowie der Anstieg des Lebensstandards vieler Chinesen birgt so manche Herausforderung, die die Volksrepublik in Zukunft in den Griff bekommen muss: unter anderem die zunehmende Verstädterung, das Bevölkerungswachstum sowie der steigende Energieverbrauch. Immer wieder kommt es in den Ballungsräumen zu Energieengpässen. Unternehmen und Bürger werden zum Energiesparen aufgerufen. Der Staat investiert unter anderem in die Nutzung von Wind-, Sonnen- und Wasserkraft. Im vergangenen Jahr gab China von den G20-Staaten erstmals die meisten Mittel für saubere Energien aus und investierte 34,6 Milliarden US-Dollar. Das ist fast das Doppelte der Summe, die die USA für diesen Bereich ausgaben.

Besseres Leben in einer besseren Stadt

Angesichts drängender Zukunftsfragen gewinnt schonender Umgang mit Ressourcen in China an Bedeutung. So wundert es kaum, dass die Weltausstellung in Shanghai das Motto trägt: „Better City, better Life“ – „Eine bessere Stadt, ein besseres Leben“. Das gut 100 Meter breite Haupt-gebäude der Expo zieht sich in Ost-West-Richtung 1.200 Meter und heißt schlicht The Axis: Die Achse. Es setzt Maßtäbe auch in Hinblick auf modernen Städtebau. Eine futuristisch anmuten-de, 40 Meter hohe, trichterförmige Stahl-Glas-Konstruktion überdacht das Gebäude mit seinen zwei unterirdischen und zwei oberirdischen Gängen. Wohl jeder Expo-Besucher wird diesen zentralen Boulevard entlang wandern. Nach dem Ende der Weltausstellung soll der beeindruckende Bau als Shopping Mall genutzt werden.

Um den Expo-Gästen und den künftigen Mall-Besuchern auf den 350.000 Quadratmetern Nutzfläche der Expo-Achse konstant angenehme Temperaturen zu bieten, haben die Architekten eine zukunftsträchtige Technologie gewählt: Geothermie mit Rohrleitungssystemen vom GF Piping Systems.

Erdwärme – Technologie zum Heizen und Kühlen

Um die Erdwärme für das Expo-Hauptgebäude zu nutzen, wurde ein Wärmetauschsystem in den Betonpfeilern, die das Fundament des Gebäudes bilden, installiert. Im Winter, etwa von Dezember bis Ende April, fördert die Erdwärmepumpe die Wärme aus einer Tiefe von 25 bis 40 Metern ins Gebäude, um es zu heizen. Im Sommer wird die Wärme des Gebäudes ins Erdreich abgeleitet, um die Räume zu kühlen. So entsteht eine Art Zyklus: Wärme, die im Sommer als unerwünscht unter der Erde verschwindet, wird im Winter wieder hervorgeholt, wenn sie benötigt wird. Für die Kälte funktioniert das automatisch umgekehrt. Geothermie kann außerdem nicht nur zum Heizen und Kühlen verwendet werden, sondern auch zur Erzeugung von elektrischem Strom.

Als Zirkulationsmedium dient Wasser, das durch Polyethylenrohre von GF geleitet wird, die die Bauarbeiter an den Verstärkungen der Pfeiler, den Armierungsbündeln, befestigten. „Insgesamt liegen in 6.000 Schächten rund 800.000 Meter Rohre“, berichtet Yuan Lihui, Geschäftsführer von GF Piping Systems Shanghai. „Das Axis-Projekt ist eine wichtige Referenz für umweltfreundliche Energieerzeugung und nachhaltiges Bauen“, ergänzt Gong Yinbin, Sales Manager Building Technology.

Eine unerschöpfliche Energiequelle

Die Weltausstellung gewährt Unternehmen die Chance, innerhalb kürzester Zeit zahlreiche Menschen aus allen Ländern sowie interessiertes Fachpublikum zu erreichen. Noch dazu in einem Land, in dem die Nutzung der Erdwärme langfristig eine wichtige Perspektive darstellen wird. Gilt doch die Geothermie als regenerative Energiequelle nach menschlichem Ermessen als unerschöpflich. Auch in Europa wird die Erdwärme immer häufiger genutzt. Viele Gewerbebauten, beispielsweise Möbelhäuser mit ihrer großen Grundfläche, nutzen die Geothermie. Letztlich gewinnt schonender Umgang mit Ressourcen weltweit von Tag zu Tag an Bedeutung und vielerorts wird an der Umsetzung des Expo-Mottos gearbeitet: „Bessere Stadt, besseres Leben.“

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