Bestellungseingang und Umsatz auf solidem Niveau

26.02.2014

Insgesamt, einschliesslich Sulzer Metco, erreichten der Bestellungseingang und der Umsatz je CHF 4,0 Milliarden, und die Rentabilität lag bei 9,2 Prozent des Umsatzes vor und 8,7 Prozent nach Restrukturierungsaufwand.

Insgesamt (einschliesslich der nicht fortgeführten Aktivitäten) lagen der Bestellungseingang und der Umsatz von Sulzer bei jeweils CHF 4,0 Milliarden (2012: CHF 4,0 Milliarden). Die Umsatzrendite betrug 9,2 Prozent vor und 8,7 Prozent nach Restrukturierungsaufwendungen (2012: ROSR: 10,3 Prozent; ROS: 10,2 Prozent).

Für die fortgeführten Aktivitäten (ohne Sulzer Metco) fiel der Bestellungseingang 2013 auf CHF 3,2 Milliarden. Das war ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr. Im Öl- und Gasmarkt nahmen die Aktivitäten in einigen Bereichen zu, während der Energiemarkt auf einem niedrigen Niveau verharrte. Der Wassermarkt gab leicht nach, doch Ende 2013 waren im Abwassersegment Anzeichen eines Aufwärtstrends auszumachen. Die Nachfrage in der Region Asien-Pazifik war stark, während Europa weiterhin vergleichbar schwach blieb. Der Umsatz sank geringfügig auf CHF 3,3 Milliarden.

Die Umsatzrendite wurde durch eine geringere Kapazitätsauslastung insbesondere bei Abwasserpumpen und elektromechanischen Dienstleistungen, die operativen Massnahmen in den jeweiligen Divisionen zur Integration zentraler Gruppenfunktionen sowie und die unter „Übrige“ verbuchten höheren Kosten unter anderem für IT beeinflusst. Sie sank auf 8,6 Prozent vor und 8,1 Prozent nach Restrukturierungsaufwendungen. Um die Auswirkungen des gesunkenen Umsatzes zu kompensieren, wurden Kapazitäten im Abwasserpumpengeschäft sowie bei den elektromechanischen Dienstleistungen reduziert. Zusammen mit der Integration der Gruppenfunktionen wurden dadurch 2013 über 300 Vollzeitstellen abgebaut und Restrukturierungsaufwendungen von rund CHF 17 Millionen verbucht. Dabei war die Rentabilität in der zweiten Jahreshälfte 2013 höher als in der ersten Jahreshälfte. Mit 12,6 Prozent blieb die Rendite des Betriebsvermögens auf einem wertschöpfenden Niveau. Mit CHF 219 Millionen erreichte der Free Cash Flow ein solides Niveau.

Der den Aktionären zustehende Nettogewinn sank infolge des niedrigeren Betriebsergebnisses auf CHF 234 Millionen. Dies entsprach einem Gewinn je Aktie von CHF 6.89.

Die Bilanz blieb solide mit einer Eigenkapitalquote (Eigenkapital den Aktionären der Sulzer AG zustehend) von 51 Prozent, während sich der Verschuldungsgrad (Fremdmittel/Eigenkapital) per Ende 2013 auf 25 Prozent reduzierte.

Ausblick für 2014

Auf der Grundlage der aktuellen Kenntnisse und vorausgesetzt, dass sich die allgemeinen Wirtschaftsbedingungen nicht wesentlich ändern, wird mit regen Aktivitäten in Teilen der Öl- und Gasindustrie – insbesondere in Nord-, Mittel- und Südamerika – gerechnet. Angesichts der günstigen Entwicklungen in bestimmten Regionen – wie in Nord-, Mittel- und Südamerika sowie in China – dürfte sich der Wassermarkt etwas beleben. In den Märkten Energieerzeugung und allgemeine Industrie wird von Aktivitäten auf ähnlichem Niveau ausgegangen. Bei Bestellungseingang und Umsatz erwartet Sulzer für 2014 ein leichtes Wachstum verglichen mit 2013. Die Umsatzrendite vor Restrukturierungsaufwand dürfte, unterstützt von den 2013 getroffenen Massnahmen, leicht steigen. Restrukturierungsmassnahmen werden – abhängig von Marktentwicklungen und Kapazitätsauslastung – 2014 weitergeführt.

Bedeutende Massnahmen unterstützen neue Strategie

Sulzer leitete 2013 bedeutende Änderungen ein, um ein integriertes Unternehmen mit einer noch besseren Kundenorientierung in den drei Schlüsselmärkten zu werden. Die strategische Entscheidung zur Fokussierung auf die drei Schlüsselmärkte und die Anpassung der operativen Struktur von Sulzer bilden die Grundlage für zukünftiges rentables Wachstum.

Die angepasste operative Struktur trat am 1. Januar 2014 in Kraft. In der Division Pumps Equipment sind Pumpen und Zubehör sowie die integrierte Geschäftseinheit Wasser zusammengefasst. Die Division Rotating Equipment Services integriert die Wartungs- und Reparaturservices für Turbinen, Kompressoren, Generatoren, Motoren und Pumpen. Die Division Chemtech bietet unverändert Trenn-, Misch- und Servicelösungen an. Als ein integriertes Unternehmen kann Sulzer den Kunden nun eine einzige Anlaufstelle bieten und sich auf die Schaffung von Werten und ein rentables Wachstum konzentrieren.

Sulzer Pumps: Solider Umsatz

2013 erzielte Sulzer Pumps einen Bestellungseingang von über CHF 2 Milliarden. Ermöglicht wurde dies durch Grossaufträge in der Öl- und Gasindustrie (Produktion), darunter Lieferungen für Produktions- und Lagerschiffe (FPSO) in Brasilien und Australien in den ersten neun Monaten des Jahres. Darüber hinaus steuerte das Geschäft mit Pipelinepumpen in Nord-, Mittel- und Südamerika 2013 einige Grossaufträge bei, während der Weiterverarbeitungsmarkt zurückblieb. Die Nachfrage der Energiebranche blieb niedrig, und der Wassermarkt war schwächer als im Vorjahr. Gut war die Aktivität in der allgemeinen Industrie. Äusserst stark war die Region Asien-Pazifik. Auch Nordamerika entwickelte sich weiterhin gut; Europa hingegen war vergleichsweise schwach.

Der Umsatz der Division ist mit CHF 2 Milliarden vergleichbar mit jenem des Vorjahres. Nach einem schwachen Start verbesserte sich der Umsatz im Jahresverlauf. Besonders niedrig war das Umsatzvolumen im Abwassergeschäft. Das Betriebsergebnis vor Restrukturierungsaufwendungen lag bei CHF 179 Millionen und damit um 10 Prozent unter dem Vorjahresergebnis. Nach Restrukturierungsaufwendungen betrug das Betriebsergebnis CHF 169 Millionen. Die Rentabilität lag bei 8,7 Prozent des Umsatzes vor und bei 8,2 Prozent nach Restrukturierungsaufwendungen. Die gesunkene Rentabilität ist in erster Linie auf das niedrigere Volumen und die geringere Kostenabsorption im Abwassergeschäft zurückzuführen (insbesondere in Europa). Ein weiterer Grund ist der unter den Erwartungen liegende Absatz massgefertigter Pumpen in Europa. Die Divisionsleitung ergriff zielgerichtete Massnahmen, um der unzureichenden Kapazitätsauslastung und der gesunkenen operativen Rentabilität entgegenzuwirken. So wurden die Kapazitäten im Abwassersegment angepasst und zwei Standorte geschlossen.

Bei ihren Schlüsselmärkten rechnet die Division 2014 mit weiteren Wachstumschancen in bestimmten Segmenten des Öl- und Gasmarkts. Der Energiemarkt dürfte in der Region Asien-Pazifik leicht wachsen, während die Aktivität in den anderen Weltregionen unverändert gering bleiben dürfte. Für den Wassermarkt sind Wachstumschancen in bestimmten Regionen zu erwarten. Geografisch betrachtet werden die Regionen Asien-Pazifik und Nordamerika 2014 die Wachstumstreiber bleiben.

Sulzer Turbo Services: Tieferer Umsatz

Der Bestellungseingang ging gegenüber dem letzten Jahr zurück. Hauptgrund war die schwache Nachfrage nach elektromechanischen Servicelösungen im Vereinigten Königreich und in Australien. Der Bestellungseingang wurde zusätzlich durch weniger Grossaufträge belastet. Die Aktivität am Öl- und Gasmarkt war stabil, schwächer hingegen waren der Energieerzeugungsmarkt und die allgemeine Industrie. Geografisch betrachtet verbesserten sich die Marktaktivitäten 2013 in allen Regionen nach einem schwachen Jahresauftakt. Die Nachfrage in Nordamerika stieg. Dies war teilweise auf den Schiefergasboom zurückzuführen. Weiterhin positiv entwickelten sich Südamerika und Kanada. China und Russland bieten gute Chancen für künftiges Wachstum.

Der Umsatz ging gegenüber letztem Jahr zurück. Mit CHF 39 Millionen war das Betriebsergebnis um 29 Prozent niedriger als 2012. Die gesunkene Kapazitätsauslastung, insbesondere an den Standorten für elektromechanische Dienstleistungen im Vereinigten Königreich und in Australien, belastete das Betriebsergebnis und die Rentabilität der Division. Sulzer Turbo Services ergriff zielgerichtete Massnahmen, um die operative Leistung zu verbessern. Dies umfasste Kapazitätsanpassungen und Initiativen zur Umsatzsteigerung. Trotz der positiven Auswirkungen der ergriffenen Massnahmen und der erkennbaren Verbesserungen im Vereinigten Königreich und in Australien lag die Rentabilität mit 8,3 Prozent unter dem hohen Niveau von 2012.

Rotating Equipment Services erwartet 2014 ein gewisses Wachstum im Öl- und Gasmarkt, dem die weiterhin hohe Nachfrage nach Rohöl und der anhaltende Schiefergasboom, insbesondere in Nordamerika, zugutekommen werden. Der Energiemarkt dürfte auf dem gegenwärtigen Niveau verharren, wobei sich Chancen in sich entwickelnden Märkten wie Russland und China abzeichnen. In der allgemeinen Industrie rechnet die Division, ausser in China, nur mit einem langsamen Wachstum. Geografisch betrachtet dürften Nord- und Südamerika sowie Russland und China weiterhin wachsen. In Europa wird 2014 weiterhin ein schwaches Wachstum erwartet.

Sulzer Chemtech: Höherer Bestellungseingang und zweistellige Rentabilität

Die Division erzielte ein solides Wachstum beim Bestellungseingang, der von der günstigen Marktlage profitierte. Der Bereich Mass Transfer Technology sowie das Tower-Field-Service-Geschäft profitierten von der positiven Entwicklung der Öl- und Gasverarbeitung. Einen wichtigen Beitrag hierzu leisteten einige Grossaufträge aus Asien und dem Nahen Osten. Der Bereich Process Technology verbuchte aufgrund der hohen Nachfrage für gestellmontierte Prozessanlagen verschiedene Grossaufträge. Aufgrund der höheren Aktivität in wichtigen Märkten blieb der Bestellungseingang für Ein- und Zweikomponentenmischsysteme hoch. Die Marktaktivitäten setzten sich in allen geografischen Regionen, insbesondere in Asien, auf einem guten Niveau fort.

Der Umsatz war höher als 2012, und das Betriebsergebnis verbesserte sich deutlich. Die Rentabilität stieg markant und lag im zweistelligen Bereich. Unterstützend hierbei wirkten die anhaltenden operativen Verbesserungen. Inzwischen wurde ein Expansionsprojekt für die Herstellung von vormontierten Anlagen begonnen. Ausserdem wurde die Kapazität für Zweikomponentenmisch- und -austragsysteme in China erhöht, um das Wachstum in Asien zu nutzen.

Für 2014 geht Chemtech davon aus, dass sich der Öl- und Gasmarkt auf einem hohen Niveau stabilisieren wird. In der allgemeinen Industrie sollte nach Auffassung der Division eine anhaltend rege Aktivität gegeben sein. Geografisch betrachtet dürften Asien und der Nahe Osten die Wachstumstreiber darstellen. Dagegen werden die Marktaktivitäten in allen anderen Regionen auf dem gegenwärtigen Niveau erwartet.

Verkauf von Sulzer Metco

Als Konsequenz der stärkeren Konzentration auf die Schlüsselmärkte wurde ein Verfahren zum Verkauf der insbesondere im Transportmarkt aktiven Division Sulzer Metco eingeleitet. Sulzer hat per Ende Januar 2014 eine Vereinbarung mit Oerlikon für den Verkauf unterzeichnet. Sulzer Metco wird als nicht fortgeführte Aktivitäten ausgewiesen.

Die Division konnte ihren Bestellungseingang und ihren Umsatz von einem bereits hohen Niveau weiter steigern, unterstützt insbesondere von der weiterhin guten Entwicklung im Bereich Luftfahrt. Die Umsatzrendite vor und nach Restrukturierungsaufwand lag bei über 10 Prozent.

Anträge des Verwaltungsrats für die Generalversammlung

Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung vom 20. März 2014 eine unveränderte Dividende von CHF 3.20 pro Aktie vor.

Verwaltungsrat: Peter Löscher als neuer Verwaltungsratspräsident vorgeschlagen

Vladimir Kuznetsov – Verwaltungsrat von Sulzer seit 2007 und Verwaltungsratspräsident ad interim seit dem 1. Januar 2014 bis zur Generalversammlung vom 20. März 2014 – steht nicht zur Wiederwahl. Der Sulzer-Verwaltungsrat dankt Vladimir Kuznetsov schon heute für seine wertvollen Beiträge in den vergangenen Jahren.

Der Verwaltungsrat von Sulzer schlägt der Generalversammlung vor, Peter Löscher und Matthias Bichsel neu als Mitglieder in den Verwaltungsrat zu wählen. Peter Löscher wird ausserdem als neuer Verwaltungsratspräsident vorgeschlagen.

Peter Löscher (56), Österreicher, verfügt über breite internationale Erfahrung sowohl in der operativen Führung wie auch als Aufsichtsrat. Er war von 2007 bis 2013 Vorstandsvorsitzender der Siemens AG. Zuvor hatte er verschiedene Managementpositionen in internationalen Unternehmen inne – darunter Merck & Co., Inc. (U.S.), General Electric (U.S.), Amersham plc. (GB), Aventis Pharma Ltd. (Japan), die Hoechst Gruppe (Deutschland, Spanien, U.S., GB, Japan) sowie Kienbaum und Partner (Deutschland). Peter Löscher ist unter anderem Aufsichtsratsmitglied der Deutsche Bank AG, der Münchner Rückversicherungs-Gesellschaft AG und der Thyssen Bornemisza Gruppe.

Matthias Bichsel (58), Schweizer, verfügt über langjährige Managementerfahrung in einem internationalen Umfeld. Seit 2009 ist er Mitglied der Geschäftsleitung von Royal Dutch Shell plc, wo er dem Projects-and-Technology-Geschäft vorsteht. Zuvor war er in verschiedenen Managementpositionen innerhalb von Royal Dutch Shell tätig, unter anderem als stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Shell Global Exploration oder als Geschäftsleiter der Shell Deepwater Services in den USA.

Ausserdem schlägt der Verwaltungsrat der Generalversammlung vor, Thomas Glanzmann, Jill Lee, Marco Musetti, Luciano Respini, und Klaus Sturany für je eine Amtszeit von einem Jahr wiederzuwählen.

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