Auch Nachrüsten zahlt sich aus

16.06.2010

Pumpenhersteller Wilo informiert, dass auch nach der Neufassung der KfW-Sonderförderung „Energieeffizient Sanieren“ (Programm Nr. 431) zum 1. April 2010 die Nachrüstung einer mindestens fünf Jahre alten Heizung mit „Wilo-Geniax“ anstelle von Thermostatventilen als Maßnahme zur Optimierung von Wärmeverteilung sowie zur Sicherstellung eines automatischen hydraulischen Abgleichs förderfähig ist.

Auch Nachrüsten zahlt sich aus

Das Dezentrale Pumpensystem kann ohne größere Eingriffe in die Bausubstanz installiert werden und bringt durchschnittlich 20 Prozent Heizenergieeinsparung im Vergleich zum konventionellen Systemaufbau mit Thermostatventilen. (Foto: Wilo)

Die Gesamtkosten für das Dezentrale Pumpensystem inklusive Einbau werden – so Wilo – mit 25 Prozent bezuschusst.

Michael Marin, zuständiger Abteilungsleiter der KfW-Bankengruppe, erläutert die aktuelle Regelung: „Eine Förderung des Dezentralen Pumpensystems Wilo-Geniax als Gesamtmaßnahme zur Optimierung der Wärmeverteilung in bestehenden Heizungsanlagen ist im Rahmen der Sonderförderung 431 der KfW auch bei nach dem 31. März 2010 abgeschlossenen Vorhaben weiterhin möglich, sofern die in den Förderrichtlinien genannten Voraussetzungen zur Anlage selbst erfüllt sind und die Gesamtkosten 600 Euro überschreiten. Da das Dezentrale Pumpensystem den hydraulischen Abgleich auf der Ebene der Heizkörper überflüssig macht, ist ein separater Nachweis hierzu grundsätzlich nicht erforderlich.“ Dem Förderantrag muss – so der KfW-Experte – neben der Rechnung des Handwerksunternehmens lediglich der Inspektionsbericht zum Heizungscheck (z. B. nach VdZ) in Kopie beigefügt werden. Hiervon unabhängig sei der Nachweis des eventuell erforderlichen Strangabgleichs bei größeren Anlagen.

Das innovative Dezentrale Pumpensystem setzt auf mehrere Miniaturpumpen an den Heizflächen bzw. Heizkreisen anstelle der Thermostatventile. Mithilfe moderner Computertechnik hält ein Server als Regeleinheit das gesamte Heizungssystem inklusive des Wärmeerzeugers jederzeit in einem energieeffizienten und komfortablen Optimalzustand. Zentraler Vorteil ist – neben Hydraulik- und Komfortverbesserungen – vor allem eine erhebliche Senkung des Heizenergiebedarfs um durchschnittlich 20 Prozent. Dies wurde aktuell durch Vergleichsmessungen des Fraunhofer Instituts für Bauphysik IBP bestätigt, die Ergebnisse durch den TÜV Rheinland zertifiziert.

Bei einer Heizungssanierung beispielsweise im Einfamilienhaus kann sich der Mehraufwand im Vergleich zur konventionellen Ausstattung auch ohne KfW-Förderung bereits nach rund fünf Jahren amortisieren. Rechnet man die Fördermittel ein, kann sich „Wilo-Geniax“ durch die eingesparten Heizkosten sogar schon nach etwa dreieinhalb Jahren bezahlt machen.

Antragsberechtigt sind Eigentümer von selbst genutzten und vermieteten Wohngebäuden (z. B. Privatpersonen, Wohnungsunternehmen, Wohnungsgenossenschaften, Gemeinden, Kreise, Gemeindeverbände sowie sonstige Körperschaften und Anstalten des öffentlichen Rechts). Wie Wilo betont, eignet sich die staatliche Förderung für „Wilo-Geniax“ damit auch und gerade für die gezielte Ansprache der Wohnungswirtschaft. Angesichts der langfristig steigenden Energiekosten seien private, gewerbliche und öffentliche Vermieter vor allem an solchen Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz interessiert, bei denen die Belastungen für die Mieter möglichst gering bleiben.

„Das Dezentrale Pumpensystem kann ohne größere Eingriffe in die Bausubstanz installiert werden und sichert mit durchschnittlich 20 Prozent Heizenergieeinsparung einen deutlichen Wettbewerbsvorteil am Wohnungsmarkt“, betont Jürgen Resch, Leiter der Product Business Unit Wilo-Geniax bei dem Dortmunder Pumpenhersteller. Hinzu komme als weiterer entscheidender Vorteil die automatische Sicherstellung des hydraulischen Abgleichs: „Konventionelle Heizungssysteme sind oftmals nicht hydraulisch abgeglichen. Hydraulische Mängel in Heizungsanlagen führen aber insbesondere in mehrstöckigen Gebäuden zu ungleichmäßiger Wärmeverteilung, was bei 70 Prozent der Rechtsstreitigkeiten zwischen Vermietern und Mietern eine Rolle spielt“, so Resch.

Die KfW-Sonderförderung kann auch für mehrere Liegenschaften beantragt werden, die Bezuschussung erfolgt pro Objekt. Das Zuschussvolumen pro Antragsteller ist nach oben nicht begrenzt, so dass auch bei Gesamtinvestitionen von mehreren tausend Euro ein Viertel der Kosten erstattet wird. Der aktuelle Förderantrag steht online zur Verfügung. Er wird im Internet-Browser aufgerufen, ausgefüllt und erst dann ausgedruckt. Anschließend erfolgt der Versand mit Rechnung und Kopie des Personalausweises (bzw. Handelsregisterauszug bei Firmen) an die KfW. Alternativ kann der Förderantrag auch im Infocenter der KfW bestellt werden, allerdings garantiert nur das Online-Verfahren eine kurzfristige, bevorzugte Bearbeitung. Der Antrag muss bis spätestens drei Monate nach Abschluss bei der KfW gestellt werden. Maßgeblich ist hier das Datum der Rechnungsstellung.

Quelle: WILO SE

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