ABB verbessert Profitabilität stetig

02.11.2004

Der Technologiekonzern ABB weist heute für das dritte Quartal 2004 anhaltende Verbesserungen bei Auftragseingang, Umsatz, Ertrag vor Zinsen und Steuern (EBIT) sowie beim Cashflow aus Betriebstätigkeit aus.

Der Reingewinn betrug im dritten Quartal 98 Mio. US-Dollar sowie 188 Mio. US-Dollar in den ersten neun Monaten des Jahres 2004. In den entsprechenden Vorjahresperioden hatte ABB noch einen Verlust von 283 Mio. US-Dollar beziehungsweise 388 Mio. US-Dollar ausgewiesen. Der Cashflow aus Geschäftstätigkeit stieg auf 322 Mio. US-Dollar, das entspricht einer Zunahme von 205 Mio. US-Dollar gegenüber dem Vorjahresquartal.

«Wir halten, was wir versprochen haben», sagte Jürgen Dormann, Verwaltungsratspräsident und Vorsitzender der Konzernleitung von ABB. «Wir sind genau im Plan, um für 2004 einen Reingewinn auszuweisen. Zudem sind wir zuversichtlich, dass wir für 2005 auf Konzernebene eine EBIT-Marge von 8 Prozent erreichen werden. Obwohl die Division Energietechnik einige Herausforderungen zu bewältigen hat, will sie ihr Margenziel für 2005 erreichen.»

Die Division Automationstechnik legte ein

exzellentes Ergebnis vor und steigerte den EBIT um 54 Prozent. Der EBIT der Division Energietechnik fiel geringer aus, größtenteils aufgrund der anhaltend ungenügenden Kapazitätsauslastung im Geschäftsfeld Power Lines sowie in anderen Teilbereichen des System-Geschäfts.

Zusammengefasste Ergebnisse des dritten Quartals

Der Auftragseingang der Kerndivisionen stieg im dritten Quartal 2004 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 17 Prozent auf 4 853 Mio. US-Dollar (in lokalen Währungen: Zuwachs um 11 Prozent). Diese Verbesserung konnte erzielt werden, da im Bereich Automationstechnik die Aufträge mit einem Volumen von weniger als 15 Mio. US-Dollar (Basisaufträge) erneut anstiegen sowie die Aufträge von über 15 Mio. US-Dollar (Großaufträge) beträchtlich zulegten.

Beide Divisionen konnten in China, in den USA, in Lateinamerika und Osteuropa sowohl in US-Dollar als auch in lokalen Währungen ein starkes Auftragswachstum verzeichnen. Die Auftragseingänge aus Westeuropa in lokalen Währungen fielen in der Division Automationstechnik leicht höher und in der Division Energietechnik geringer aus.

Der Auftragseingang des Konzerns stieg gegenüber dem Vorjahresquartal um 9 Prozent auf 4 782 Mio. US-Dollar (in lokalen Währungen: Zuwachs um 5 Prozent). Bei den nicht zum Kerngeschäft gehörenden Aktivitäten war der Auftragseingang stark rückläufig, da im dritten Quartal 2003 ein Großteil des Geschäftsbereichs Building Systems verkauft werden konnte. Ohne diese veräußerungsbedingte Differenz stieg der Auftragseingang des Konzerns um 16 Prozent (12 Prozent in lokalen Währungen).

Beide Kerndivisionen verzeichneten bei den Basisaufträgen einen Anstieg um 15 Prozent (in lokalen Währungen: um 9 Prozent). Diese Aufträge kamen aus allen Regionen, insbesondere aus Nord- und Südamerika und aus Asien.

Bei den Großaufträgen verzeichnete ABB im Berichtsquartal einen Anstieg um mehr als ein Drittel. Die Division Automationstechnik wies einen Zuwachs von über 50 Prozent aus. In der Division Energietechnik fielen die Großaufträge im Berichtsquartal geringer aus. Großaufträge machten in den Kerndivisionen 10 Prozent des gesamten Auftragsvolumens im dritten Quartal aus, während sie im Vorjahresquartal noch 8 Prozent betragen hatten.

Der kombinierte Auftragsbestand der beiden Kerndivisionen war Ende des dritten Quartals gegenüber dem Ende des Vorjahresquartals auf 11 322 Mio. US-Dollar gestiegen, was einer Zunahme um 14 Prozent (in lokalen Währungen um 10 Prozent) entspricht. Die Division Energietechnik verbesserte den Auftragsbestand um 13 Prozent (in lokalen Währungen um 8 Prozent), die Division Automationstechnik konnte um 16 Prozent (in lokalen Währungen 11 Prozent) zulegen. Der Auftragsbestand des Konzerns betrug am Ende des dritten Quartals 11 242 Mio. US-Dollar.

In beiden Kerndivisionen stieg der Umsatz mit Basisaufträgen im Berichtsquartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um insgesamt 13 Prozent: 14 Prozent in der Division Energietechnik (9 Prozent in lokalen Währungen) und 12 Prozent in der Division Automationstechnik (6 Prozent in lokalen Währungen). Diese Umsatzverbesserung spiegelt den starken Zuwachs bei den Basisaufträgen in den letzten Quartalen wider. Die Kerndivisionen erzielten in China, Indien und Osteuropa ein zweistelliges Umsatzwachstum.

Der Konzernumsatz stieg im dritten Quartal um 5 Prozent (Stagnation in lokalen Währungen) auf 4 796 Mio. US-Dollar. Ein Umsatzeinbruch um 70 Prozent bei den nicht zum Kerngeschäft gehörenden Aktivitäten – aufgrund der im dritten Quartal 2003 erfolgten Veräußerung eines Großteils der Geschäftseinheit Building Systems – hatte die höheren Umsätze in den Kerndivisionen wieder aufgehoben. Die Geschäftseinheit Building Systems verzeichnete im dritten Quartal 2004 einen Umsatz von 118 Mio. US-Dollar, gegenüber 425 Mio. US-Dollar im Vorjahresquartal.

Der Konzern-EBIT stieg im dritten Quartal 2004 gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 230 Mio. US-Dollar um 11 Prozent auf 255 Mio. US-Dollar an. Diese Verbesserung basiert in erster Linie auf der Ertragssteigerung von 54 Prozent in der Division Automationstechnik, womit der EBIT-Rückgang von 13 Prozent in der Division Energietechnik mehr als ausgeglichen werden konnte. Bei den nicht zum Kerngeschäft gehörenden Aktivitäten ging der EBIT um 10 Mio. US-Dollar zurück, während der Konzern (Corporate) im dritten Quartal einen EBIT-Rückgang von 111 Mio. US-Dollar verbuchte.

Die EBIT-Marge auf Konzernebene betrug im dritten Quartal 5,3 Prozent, gegenüber 5,1 Prozent im Vorjahresquartal. Die EBIT-Marge der Division Energietechnik sank im dritten Quartal von 6,8 Prozent im Vorjahresquartal auf 5,1 Prozent , während die EBIT-Marge der Division Automationstechnik von 7,2 Prozent auf 9,9 Prozent anstieg.

ABB beschäftigte am 30. September 2004 rund 103 000 Mitarbeiter – rund 10 000 weniger als am Ende des zweiten Quartals. Dieser Stellenabbau ist in erster Linie auf den im Juli erfolgten Verkauf des Upstream Öl- und Gasgeschäfts mit 8 000 Beschäftigten sowie auf die übliche, saisonal bedingte Reduktion der Temporärstellen zurückzuführen.

Das Finanzergebnis netto wies im Berichtsquartal einen Verlust von 25 Mio. US-Dollar aus. Im dritten Quartal 2003 hatte sich der Verlust noch auf 122 Mio. US-Dollar belaufen. Diese Verbesserung gegenüber dem Vorjahresquartal ist auf den höheren Zinsertrag (aufgrund der Aufstockung der flüssigen Mittel), den geringeren Zinsaufwand (bedingt durch die geringere Verschuldung) und auf den einmaligen Aufwand von 43 Mio. US-Dollar zurückzuführen, der im entsprechenden Vorjahresquartal 2003 durch die Anpassung des Marktwerts der eingebetteten Option der Wandelanleihe aus dem Jahr 2002 in Höhe von 968 Mio. US-Dollar verursacht wurde. Die Notwendigkeit für diese Marktwertanpassung wurde nach der Sitzung mit den Anteilsinhabern vom Mai 2004 eliminiert, als diese der Änderung der Wandelanleihe von Stammaktien in Schweizer Franken auf American Depositary Shares (ADS) in US-Dollar zustimmten. Die Position Zinsen und übriger Finanzaufwand enthält im dritten Quartal 2004 einen Amortisationsaufwand von 8 Mio. US-Dollar für die Marktwertanpassung.

Die nicht weitergeführten Aktivitäten verzeichneten einen Nettoverlust in Höhe von 24 Mio. US-Dollar im Vergleich zu einem Nettoverlust von 325 Mio. US-Dollar im dritten Quartal 2003. Diese Verbesserung ist in erster Linie auf die erheblich geringeren Verluste des Downstream Öl- und Gasgeschäfts im Vergleich zum dritten Quartal 2003 zurückzuführen, die als massive Projektabschreibungen ausgewiesen wurden. Zu dieser Verbesserung trug bei, dass der Aufwand im Zusammenhang mit den Astbestklagen im Berichtsquartal um 97 Mio. US-Dollar geringer ausfiel. Dies lag unter anderem daran, dass der Aufwand für die Marktwertanpassung der rund 30 Millionen ABB-Aktien, die für die Begleichung eines Teils der Asbestverbindlichkeiten bestimmt sind, um 48 Mio. US-Dollar sank, aber auch daran, dass im dritten Quartal des vergangenen Jahres ein einmaliger Aufwand über 41 Mio. US-Dollar anfiel, um künftige Asbestverbindlichkeiten zu decken.

Im dritten Quartal belief sich der Konzerngewinn von ABB auf 98 Mio. US-Dollar, verglichen mit einem Konzernverlust von 283 Mio. US-Dollar im entsprechenden Quartal 2003.

Bilanz

Die flüssigen Mittel und marktgängigen Wertpapiere beliefen sich Ende September 2004 auf 3,6 Mrd. US-Dollar (ohne nicht weitergeführte Aktivitäten). Ende Juni 2004 waren es 3,4 Mrd. US-Dollar gewesen. Ein Anstieg der flüssigen Mittel aufgrund eines Nettobarerlöses von ungefähr 800 Mio. US-Dollar aus dem vollständigen Verkauf des Upstream Öl- und Gasgeschäfts sowie der verbesserte Cashflow aus Geschäftstätigkeit im dritten Quartal wurden teilweise wieder aufgehoben durch Cash-Abflüsse. Diese setzen sich zusammen aus dem Abschluss des von ABB angekündigten Rückkaufs der ausstehenden Anteile der Anleihe über 300 Mio. EUR zu 5,375 Prozent mit Fälligkeit Juni 2005 respektive der Anleihe über 475 Mio. EUR zu 5,125 Prozent mit Fälligkeit Januar 2006 und belaufen sich auf rund 257 Mio. EUR respektive auf rund 386 Mio. EUR.

Ende September 2004 belief sich die Gesamtverschuldung (Gesamtheit der kurzfristigen und langfristigen Finanzschulden) auf 5,2 Mrd. US-Dollar (Ende Juni 2004: 6,1 Mrd. US-Dollar; Ende Dezember 2003: 7,9 Mio. US-Dollar).

Der Verschuldungsgrad (Gesamtverschuldung geteilt durch Gesamtverschuldung plus Eigenkapital, einschließlich Minderheitsanteile) lag Ende September bei 61 Prozent (Ende Juni 2004: 66 Prozent; Ende Dezember 2003: 71 Prozent).

Das Eigenkapital belief sich am 30. September 2004 auf 3 121 Mio. US-Dollar (Ende Juni 2004: 2 922 Mio. US-Dollar).

Der Netto-Cashflow aus Geschäftstätigkeit des Konzerns verbesserte sich im dritten Quartal 2004 gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal um 205 Mio. US-Dollar. Dies lag in erster Linie an den höheren Erträgen und der Verlagerung von großen Pauschalpreisprojekten zu risikoärmeren Kostenrückerstattungsverträgen, die den Cashflow-Zyklus stabilisieren.

Der Cashflow aus Geschäftstätigkeit in den Kerndivisionen entwickelte sich linear zu den Erträgen im dritten Quartal – in der Division Automationstechnik war er höher, in der Division Energietechnik geringer. Der negative Cashflow für die nicht zum Kerngeschäft gehörenden Aktivitäten belief sich auf 24 Mio. US-Dollar und ist in erster Linie durch den im Geschäftsbereich Building Systems entstandenen Verlust bedingt. Der Konzern generierte im Berichtsquartal einen Cashflow in Höhe von 62 Mio. US-Dollar, hauptsächlich aus Treasury-Aktivitäten. Die im Zusammenhang mit den Asbestklagen angefallenen Barzahlungen beliefen sich im dritten Quartal auf 1 Mio. US-Dollar (im entsprechenden Vorjahresquartal 2003: 56 Mio. US-Dollar).

Veräußerungen

Wie bereits angekündigt schloss ABB den Verkauf des Upstream Öl- und Gasgeschäfts am 12. Juli 2004 ab und erzielte einen Netto-Barerlös von rund 800 Mio. US-Dollar, der in der Cashflow-Rechnung unter der Position Barerlös aus Investitionstätigkeit ausgewiesen wurde, sowie ein ausgeglichenes Resultat aus der Transaktion. ABB und die Käufer verhandeln zur Zeit den genauen Verkaufspreis, der auf den endgültig angepassten Zahlen zum Verkaufszeitpunkt basiert. Dies ist ein im Rahmen solcher Transaktionen übliches Vorgehen2.

Asbest

ABB wartet derzeit auf die Ergebnisse der Verhandlung vom 3. Juni 2004 vor dem 3rd Circuit Court of Appeals. Dieses Berufungsgericht überprüft den «Pre-Packaged»-Reorganisationsplan gemäß Chapter 11, den die US-amerikanische ABB-Tochtergesellschaft Combustion Engineering Inc. im Jahr 2003 eingereicht hatte. Dieser Plan war bereits vom amerikanischen Bundes-Konkursgericht und von einem District Court gutgeheißen worden. ABB bleibt zuversichtlich, dass auch diese Instanz dem Plan zustimmen wird.

Verwaltungsrat und Konzernmanagement

Das ABB-Verwaltungsratsmitglied Louis R. Hughes hat sich vorübergehend beurlauben lassen, um die US-amerikanische Regierung in Afghanistan zu unterstützen. Zudem ist das Unternehmen kurz davor, einen neuen Finanzchef zu bestimmen. Eine Mitteilung an die Presse erfolgt in Kürze.

Konzernausblick

ABB erwartet für den Zeitraum von 2002 bis Ende 2005 konzernweit ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum von 4 Prozent in lokalen Währungen. Die Division Energietechnik erwartet ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum von 5,3 Prozent in lokalen Währungen. Die Division Automationstechnik rechnet mit einem durchschnittlichen jährlichen Umsatzwachstum von 3,3 Prozent in lokalen Währungen.

Für das Jahr 2005 strebt der Konzern weiterhin eine EBIT-Marge von 8 Prozent und die Division Automationstechnik eine EBIT-Marge von 10,7 Prozent an. Ob die Division Energietechnik das EBIT-Margen-Ziel von 10 Prozent erreichen wird, hängt teilweise von einer rechtzeitigen Bewältigung der verbleibenden ungenügenden Kapazitätsauslastung im Geschäftsfeld Power Lines ab.

Bis Ende 2005 beabsichtigt ABB, die Gesamtverschuldung auf rund 4 Mrd. US-Dollar und den Verschuldungsgrad auf etwa 50 Prozent weiter zu verringern. Konzern, 3.Quartal 2004 In diesen Umsatz- und EBIT-Margen-Ziele sind keine umfangreichen Übernahmen, Veräußerungen und Betriebsschließungen enthalten.

Die Division Energietechnik verbuchte im dritten Quartal im Auftragseingang einen Zuwachs von 13 Prozent auf 2 103 Mio. US-Dollar (9 Prozent in lokalen Währungen), da im Berichtsquartal das höhere Volumen bei den Basisaufträgen die geringer ausgefallenen Großaufträge mehr als ausgleichen konnte. Abgesehen von Utility Automation Systems konnten alle Geschäftsbereiche in lokalen Währungen höhere Auftragseingänge verbuchen.

Regional gesehen war in Asien bei den Auftragseingängen sowohl in US-Dollar als auch in lokalen Währungen gegenüber dem dritten Quartal 2003 erneut ein starker Zuwachs zu verzeichnen: In China gingen um ein Drittel mehr Aufträge ein, in Indien waren es sogar doppelt so viele. In den USA stiegen die Auftragseingänge um beinahe 50 Prozent, und auch in Osteuropa war ein signifikantes Wachstum in lokalen Währungen zu beobachten. In Westeuropa waren die Auftragseingänge sowohl in US-Dollar als auch in lokalen Währungen rückläufig. Im Nahen und Mittleren Osten und in Afrika war die Marktlage weiterhin günstig, die Auftragseingänge konnten im Berichtsquartal das sehr hohe Niveau von 2003 nicht mehr erreichen. In Lateinamerika stiegen die Auftragseingänge.

Im Berichtsquartal gingen unter anderem ein im Oktober angekündigter Auftrag aus China für Hochspannungs-Schaltanlagen und Transformatoren im Rahmen des Drei-Schluchten-Projekts in Höhe von 60 Mio. US-Dollar sowie ein Auftrag aus Algerien in Höhe von 24 Mio. US-Dollar für die Modernisierung eines Teils des nationalen Stromnetzes ein.

Der Umsatz stieg im Berichtsquartal um 14 Prozent auf 2 142 Millionen US-Dollar (in lokalen Währungen: Rückgang um 9 Prozent). Ein Umsatzzuwachs war in sämtlichen Geschäftsbereichen zu verzeichnen, insbesondere aber bei Transformers, Medium-Voltage Products sowie High-Voltage Products. Diese Umsatzsteigerung war in erster Linie Asien sowie dem Mittleren Osten zu verdanken.

Der EBIT sank im dritten Quartal von 127 Mio. in der entsprechenden Vorjahresperiode auf 110 Mio. US-Dollar. Der höhere EBIT der beiden Geschäftsbereiche High-Voltage Products und Transformers sowie die im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 2003 geringeren Umstrukturierungskosten wurden größtenteils wieder aufgehoben durch die ungenügende Kapazitätsauslastung im Leitungsbaugeschäft und in anderen Bereichen des System-Geschäfts. Verstärkt wurde dieser Effekt durch die höheren Rohmaterialpreise, welche sich bislang noch nicht in Form von Preiserhöhungen niedergeschlagen haben. Als Folge verringerte sich die EBIT-Marge im Berichtsquartal auf 5,1 Prozent (drittes Quartal 2003: 6,8 Prozent). Ohne Berücksichtigung der Umstrukturierungskosten erreichte die EBIT-Marge 5,7 Prozent (drittes Quartal 2003: 7,9 Prozent).

Der von der Division im dritten Quartal 2004 generierte Cashflow aus Geschäftstätigkeit sank von 81 Mio. US-Dollar im Vorjahresquartal auf 67 Mio. US-Dollar, hauptsächlich aufgrund geringerer Erträge.

Die Division Energietechnik gab im August bekannt, dass die bisherigen fünf Geschäftsbereiche in zwei neuen, gegliedert nach Produkten und Systemen, zusammengefasst werden. Der Geschäftsbereich Energietechnik-Produkte wird das ABB-Fertigungsnetz für Energietechnik umfassen, das aus rund 150 Produktionsstätten besteht. Der Geschäftsbereich Energietechnik-Systeme wird Systeme zur Stromübertragung, Stromverteilungsnetze und Systeme für Kraftwerke anbieten. Die Änderungen treten am 1. Januar 2005 in Kraft.

In der Division Automationstechnik stieg der Auftragseingang im dritten Quartal 2004 gegenüber dem Vorjahresquartal um 19 Prozent (um 13 Prozent in lokalen Währungen). Sämtliche Geschäftsbereiche konnten, sowohl in US-Dollar als auch in lokalen Währungen, starke Zuwachsraten verbuchen.

Die meisten Produktgeschäftsbereiche sowie die Industriezweige Öl, Gas und Marine wiesen ein kräftiges Wachstum bei den Auftragseingängen aus. Regional aufgeschlüsselt erzielte ABB den höchsten Auftragseingang in den U.S.A. vor Lateinamerika sowie vor West- und Osteuropa. In allen diesen Regionen konnte ein zweistelliges Wachstum in lokalen Währungen verzeichnet werden. In China verzeichnete der Auftragseingang weiterhin ein zweistelliges Wachstum.

Sowohl die Basis- als auch die Großaufträge legten während des Quartals zu. Unter den Großaufträgen des dritten Quartals waren zwei Verträge im Gesamtwert von 174 Mio. US-Dollar für Gas-Kompressorstationen in Polen und Algerien.

Die Nachfrage nach dem neuen IT-Prozessleitsystem 800xA stieg weiterhin: ABB erhielt unter anderem kürzlich Aufträge von einer großen brasilianischen Aluminium-Raffinerie, einem chinesischen Papierunternehmen, einem ägyptischen Düngemittelhersteller und für eine Wasseraufbereitungsanlage in den Niederlanden.

Umsatz und EBIT stiegen das achte Quartal in Folge. Der Umsatz erhöhte sich gegenüber dem dritten Quartal 2003 um 12 Prozent (6 Prozent in lokalen Währungen) auf 2 684 Mio. US-Dollar. Der Umsatz in US-Dollar stieg in allen Geschäftsbereichen. In lokalen Währungen ausgedrückt stieg der Umsatz in den Bereichen Automation Products und Process Automation, im Bereich Manufacturing Automation ging er aufgrund eines schwachen Auftragsbestandes zum Jahresanfang leicht zurück.

Der Umsatz in lokalen Währungen für Nord- und Südamerika sowie Westeuropa stagnierte im dritten Quartal, verzeichnete aber einen bedeutenden Zuwachs in Asien, Osteuropa, dem Nahen Osten und Afrika.

Der EBIT stieg aufgrund der zweistelligen Wachstumsraten in allen Geschäftsbereichen im Vergleich zum Vorjahresquartal um 54 Prozent auf 266 Mio. US-Dollar. Die EBIT-Marge erreichte im dritten Quartal 2004 9,9 Prozent gegenüber 7,2 Prozent im Vorjahresquartal. Dies war in erster Linie der anhaltenden Produktivitätssteigerung, den höheren Umsätzen sowie der Reduktion der Umstrukturierungskosten um 29 Mio. US-Dollar zu verdanken. Vor Berücksichtigung der Umstrukturierungskosten stieg die EBIT-Marge sogar von 8,9 Prozent im dritten Quartal 2003 auf 10,3 Prozent im dritten Quartal 2004.

Der Cashflow aus Geschäftstätigkeit im dritten Quartal 2004 stieg um 9 Prozent und betrug 239 Mio. US-Dollar, in erster Linie bedingt durch den höheren Umsatz.

Die nicht zum Kerngeschäft gehörenden Aktivitäten verzeichneten im dritten Quartal 2004 einen negativen EBIT von 10 Mio. US-Dollar gegenüber einem positiven EBIT von 6 Mio. US-Dollar im Vorjahresquartal. Dieser Verlust ergab sich in erster Linie aus den Building Systems-Aktivitäten, die einen negativen EBIT von 12 Mio. US-Dollar verzeichneten, gegenüber einem positiven EBIT von 18 Mio. US-Dollar in der Vorjahresperiode. Die Zahl des Vorjahresquartals enthält zudem einen Kapitalgewinn von 30 Mio. US-Dollar aus dem Verkauf des Geschäfts in Skandinavien. Ein annähernd ausgeglichener EBIT aus dem Geschäftsbereich Building Systems Deutschland im Berichtsquartal wurde durch die Kosten im Zusammenhang mit dem Verkauf oder der Auflösung von Geschäftsbereichen in einigen anderen Ländern mehr als kompensiert. Die anderen nicht zum Kerngeschäft gehörenden Aktivitäten erzielten eine Verbesserung aufgrund der Eliminierung des ehemaligen Geschäftsbereichs Group Processes.

Die Aktivitäten der Konzernzentrale sowie Verwaltungsaufgaben generierten im dritten Quartal einen EBIT-Verlust von 85 Mio. US-Dollar gegenüber 38 Mio. US-Dollar im Vorjahresquartal, wobei in dieser letzten Zahl noch der Kapitalgewinn von 65 Mio. US-Dollar aus dem Verkauf des Geschäftsbereichs Business Systems in Skandinavien enthalten ist. Wird dieser Effekt berichtigt, so ist der EBIT-Verlust bei der Konzernzentrale aufgrund geringerer Betriebskosten um 18 Mio. US-Dollar niedriger als im Vorjahresquartal. Bei den Ergebnissen der Konzernzentrale werden sich bis zum Jahresende keine bedeutenden Verbesserungen ergeben. Für 2005 wird aber eine allmähliche Verbesserung erwartet.

Die Abschreibungen auf Vermögenswerte während des Berichtsquartals betrugen 16 Mio. US-Dollar und enthalten die Abschreibungen im Zusammenhang mit einer Investition in einem Venture Capital-Unternehmen. Die Nettoveräußerungsgewinne sind für das Berichtsquartal im Vergleich mit dem Vorjahresquartal geringer. Im dritten Quartal 2003 wurde in dieser Zahl ein Gewinn von 95 Mio. US-Dollar aus dem Verkauf des skandinavischen Geschäftsbereichs Building Systems ausgewiesen. Die Erträge aus Lizenzen und equity-konsolidierten Gesellschaften stiegen auf 28 Mio. US-Dollar und spiegeln hauptsächlich die Erträge aus dem Equity Ventures Portfolio wider. Im dritten Quartal 2003 wurden die Erträge aus Lizenzen und equity-konsolidierten Gesellschaften durch Verluste im Zusammenhang mit der Veräußerung der ABB Export Bank ausgeglichen.

Der Unterschied bei den Ergebnissen des Rückversicherungsgeschäftes reflektiert dessen Verkauf im zweiten Quartal 2004.

Die asbestbedingten Ausgaben sind während des Quartals gesunken, in erster Linie weil der Aufwand für Marktwertanpassung der rund 30 Millionen ABB-Aktien, die für die Begleichung eines Teils der Asbestverbindlichkeiten bestimmt sind, im Berichtsquartal verglichen mit dem Vorjahreszeitraum von 67 Mio. US-Dollar auf 19 Mio. US-Dollar sank. Zudem enthielt das dritte Quartal 2003 Kosten von 41 Mio. US-Dollar im Zusammenhang mit einer bedingten Fälligkeit für Asbestverbindlichkeiten.

Die Ergebnisse des Öl-, Gas- und Petrochemiegeschäfts unter den nicht weitergeführten Aktivitäten enthalten im Berichtsquartal auch die Ergebnisse für das verbleibende Downstream-Geschäft, etwa Compliance-Kosten im Zusammenhang mit dem Upstream-Geschäft. Die im Juli 2004 vollzogene Veräußerung des Upstream-Geschäftes generierte einen Netto-Barerlös von rund 800 Mio. US-Dollar und ein ausgeglichenes Ergebnis aus der Transaktion. Die Ergebnisse für das Öl- und Gasgeschäft (Downstream) werden im nächsten Abschnitt erläutert.

Die Verbesserung des Konzerngewinns in der Position Übrige bei den nicht weitergeführten Aktivitäten im dritten Quartal war hauptsächlich Folge der Auflösung von Rückstellungen (während des Quartals) für die endgültige Abwicklung des Verkaufs des Structured Finance-Geschäfts im 2002. Der Verlust im dritten Quartal 2003 enthält eine vor dem Verkauf wirksam gewordene Belastung von 24 Mio. US-Dollar bei der seither veräußerten ABB Export Bank.

Die Nachfrage nach Ethylentechnologien im Downstream-Geschäft Öl, Gas und Petrochemie ist im dritten Quartal weiter gestiegen. Die strategische Verlagerung von den Großprojekten zu den risikoärmeren Kostenrückerstattungsverträgen anstelle von großen Festpreisverträgen zog für das dritte Quartal 2004 im Vergleich mit dem entsprechenden Vorjahresquartal einen Rückgang der Auftragseingänge von 10 Prozent sowie um 42 Prozent tiefere Umsätze nach sich.

Die Nettoverluste im Berichtsquartal betragen 12 Mio. US-Dollar, gegenüber einem Verlust von 122 Mio. US-Dollar in der Vorjahresperiode, in dem einige nicht Cashflow-wirksame Abschreibungen von Projekten enthalten sind, wie etwa ein großes Petrochemieprojekt in Indien und eine Raffinerie in den Niederlanden.

ABB ist führend in der Energie- und Automationstechnik. Das Unternehmen ermöglicht seinen Kunden in der Energieversorgung und der Industrie, ihre Leistung zu verbessern und gleichzeitig die Umweltbelastung zu reduzieren. Die Unternehmen des ABB-Konzerns sind in rund 100 Ländern tätig und beschäftigen rund 103'000 Mitarbeiter.

Quelle: ABB Group

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